Achter Kommunaler Migrationsbericht Jena erschienen
Fundierte Datengrundlage für Politik, Verwaltung und Gesellschaft
Mit dem achten Kommunalen Migrationsbericht legt die Stadt Jena erneut eine umfassende Analyse zur Bevölkerungsentwicklung, Integration und Zuwanderung vor. Bereits zum vierten Mal im zweijährlichen Rhythmus bietet der Bericht eine detaillierte Datensammlung, die Entwicklungen im Bereich Migration und Integration faktenbasiert abbildet.
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Die kontinuierliche Veröffentlichung in einem zweijährigen Turnus hat sich bewährt, da die gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen in diesem Bereich besonders dynamisch verlaufen. Der Bericht dient Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit als Planungsgrundlage und Orientierungshilfe, um migrationspolitische Entscheidungen fundiert und sachlich treffen zu können.
Zugleich leistet er einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der öffentlichen Debatte. In Zeiten, in denen Diskussionen über Migration oft emotional geführt werden, bieten belastbare Daten einen entscheidenden Mehrwert für eine differenzierte Betrachtung.
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Jena im Wandel – steigender Anteil von Menschen mit Migrationsbiografie
Seit Ende 2011 hat sich der Anteil der Menschen mit Migrationsbiografie in Jena kontinuierlich erhöht. In absoluten Zahlen bedeutet das ein Wachstum um rund 11.000 Personen. Damit hat sich der Anteil an der Gesamtbevölkerung von 8,2 auf 18,2 Prozent mehr als verdoppelt.
Parallel dazu ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner ohne Migrationsbiografie um etwa 7.000 Personen gesunken. Diese Entwicklung verdeutlicht den demografischen Wandel: Die Abnahme der nicht-migrantischen Bevölkerung übersteigt die Zunahme der migrantischen. Migration wirkt somit nicht als Ursache von Überbevölkerung, sondern als ausgleichender Faktor im demografischen Gefüge.
Ein zentrales Ergebnis des Berichts: Menschen mit Migrationsgeschichte sind im Durchschnitt jünger als die übrige Bevölkerung. Diese jüngere Altersstruktur trägt maßgeblich dazu bei, dass Jena eine ausgewogenere demografische Entwicklung verzeichnet.
Migration stärkt Wirtschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Migration verändert die Stadt in vielen Bereichen – von der Wirtschaft und Bildung bis hin zum kulturellen Leben. Der Bericht zeigt, dass in allen Planungsräumen Jenas der Anteil der migrantischen Bevölkerung gestiegen ist. Besonders deutlich wird dies bei der Zahl der ausländischen Beschäftigten und Gewerbetreibenden, die kontinuierlich zunimmt.
Diese Entwicklung wirkt sich positiv auf den Fachkräftemarkt aus: Fachkräfte aus dem Ausland sichern die Innovationsfähigkeit und Leistungsstärke der lokalen Wirtschaft. Viele Unternehmen in Jena profitieren von internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die neue Perspektiven und Kompetenzen einbringen.
Auch im Bereich der Integration von Geflüchteten seit 2015/2016 verzeichnet Jena deutliche Fortschritte. Die Eingliederung in Arbeit und Ausbildung ist in weiten Teilen gelungen – ein Ergebnis gezielter Maßnahmen in der Sprachförderung, Anerkennung von Berufsabschlüssen und Zugang zu Qualifizierungsangeboten.

Dörthe Tiele, Beauftragte für Migration und Integration und Kathleen Lützkendorf, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima. Foto: Stadt Jena
Integration als Teil der Stadtentwicklung
Migration ist längst kein Ausnahmephänomen, sondern ein fester Bestandteil der Stadtentwicklung Jenas. Die Stadtgesellschaft profitiert von Vielfalt, kulturellem Austausch und neuen Impulsen. Gleichzeitig stellt diese Entwicklung Herausforderungen an Wohnungsmarkt, Bildung und Verwaltung.
Kathleen Lützkendorf, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima, bringt es auf den Punkt:
„Jena ist eine offene Stadtgesellschaft, die von Vielfalt lebt. Migration ist längst Teil unserer Stadtentwicklung – sie funktioniert dort, wo Menschen bezahlbaren Wohnraum finden, wo Verwaltung erreichbar ist und Teilhabe selbstverständlich wird.“
Damit unterstreicht sie die Bedeutung einer integrativen Stadtpolitik, die allen Menschen – unabhängig von Herkunft oder Aufenthaltsstatus – Teilhabe und Chancengleichheit ermöglicht.
Zahlen schaffen Fakten – für eine sachliche Migrationsdebatte
Der 8. Kommunale Migrationsbericht Jena liefert nicht nur statistische Daten, sondern bildet eine entscheidende Grundlage für faktenbasierte Entscheidungen. Durch seine transparente Darstellung hilft er, Missverständnisse und Vorurteile abzubauen und eine realistische Sichtweise auf Migrationsprozesse zu fördern.
Daten zur Bevölkerungsstruktur, Beschäftigung, Bildung, Integration und sozialen Teilhabe zeigen, dass Migration in Jena sowohl Herausforderung als auch Chance ist. Sie trägt zur Stabilisierung der Einwohnerzahlen, zur wirtschaftlichen Stärke und zur gesellschaftlichen Vielfalt der Stadt bei.

Migration als Motor einer offenen Stadtgesellschaft
Der neue Migrationsbericht zeigt deutlich: Jena wächst durch Vielfalt. Migration ist ein wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung und trägt dazu bei, dass die Saalestadt jung, innovativ und lebenswert bleibt.
Mit seiner faktenbasierten Analyse liefert der Bericht eine solide Grundlage, um Integration gezielt zu fördern und das Miteinander in einer pluralen Stadtgesellschaft weiter zu stärken.
Jena beweist damit, dass Zuwanderung nicht spaltet, sondern verbindet – wenn sie aktiv gestaltet, unterstützt und als Teil der gemeinsamen Zukunft verstanden wird.
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