Allgemeinverfügung zum Wasserentnahmeverbot in Jena in Kraft

Seit dem 5. September 2025 gilt in Jena eine Allgemeinverfügung der unteren Wasserbehörde, die die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern untersagt. Der Beschluss wurde im Amtsblatt der Stadt Jena veröffentlicht und betrifft alle Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe im Stadtgebiet. Grund für die Maßnahme ist die seit Monaten anhaltende Niedrigwassersituation, die Flüsse, Bäche und Teiche stark belastet und die ökologische Stabilität gefährdet.

Was das Wasserentnahmeverbot in Jena bedeutet

Die Verfügung untersagt das Entnehmen von Wasser aus sämtlichen Fließgewässern, Standgewässern und Quellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Wasser mit Schöpfgefäßen oder mit Pumpen entnommen wird. Auch bestehende wasserrechtliche Genehmigungen verlieren während der Gültigkeit der Allgemeinverfügung ihre Wirksamkeit.

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Eine einzige Ausnahme gibt es: Das Schöpfen von Wasser zum Tränken von Vieh bleibt erlaubt. Damit soll die Versorgung der landwirtschaftlichen Nutztiere sichergestellt werden.

Ausnahme für die Saale

Die Saale stellt im Moment eine Besonderheit dar. Aufgrund der regulierten Wasserzuführung aus den Saaletalsperren ist hier eine Wasserentnahme weiterhin möglich. Dennoch gilt auch in diesem Fall: Wer Wasser aus der Saale mit Pumpen entnehmen möchte, benötigt zwingend eine wasserrechtliche Erlaubnis. Die untere Wasserbehörde Jena weist ausdrücklich darauf hin, dass Verstöße gegen diese Vorschrift nicht geduldet werden.

Kontrollen und Sanktionen

Um die Einhaltung der Allgemeinverfügung sicherzustellen, werden Mitarbeiter der unteren Wasserbehörde regelmäßige Kontrollen durchführen. Wer gegen das Entnahmeverbot verstößt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Diese Maßnahme soll nicht nur abschrecken, sondern den nachhaltigen Schutz der Gewässer gewährleisten.

Gründe für das Verbot: Anhaltende Trockenheit in Jena

Die seit Februar und März 2025 andauernde Trockenheit hat zu einer drastischen Niedrigwassersituation geführt. Schon das Winterhalbjahr 2024/2025 war außergewöhnlich trocken, und auch die Niederschläge im Frühjahr und Sommer konnten die Wasserstände nicht nennenswert stabilisieren.

Besonders problematisch sind die großflächig ausgetrockneten Böden in Thüringen, die auch nach Regen kaum noch Wasser aufnehmen können. In der Folge bleiben die Abflüsse der Gewässer niedrig, und ganze Ökosysteme sind bedroht.

Dauer der Allgemeinverfügung

Die Allgemeinverfügung gilt unbefristet, solange die Niedrigwassersituation anhält. Sollte es in den kommenden Monaten längere und ergiebige Niederschläge geben, die die Wasserstände stabilisieren, kann die Stadtverwaltung Jena das Verbot wieder aufheben. Über eine mögliche Lockerung oder Aufhebung wird die Verwaltung rechtzeitig im Amtsblatt, in der Presse und auf der offiziellen Website informieren.

Allgemeinverfügung zum Wasserentnahmeverbot in Jena 2025 tritt in Kraft. Ziel: Schutz der Gewässer und des Ökosystems bei anhaltender Trockenheit. Symbolfoto: Saale in Jena-Burgau, Jenafotografx
Allgemeinverfügung zum Wasserentnahmeverbot in Jena 2025 tritt in Kraft. Ziel: Schutz der Gewässer und des Ökosystems bei anhaltender Trockenheit. Symbolfoto: Saale in Jena-Burgau, Jenafotografx
Schutz des Ökosystems Wasser

Das Hauptziel der Verfügung ist der Schutz der heimischen Gewässer als Lebensraum. Pflanzen, Tiere und Kleinstlebewesen sind auf stabile Wasserstände angewiesen. Fallen Gewässer trocken oder sinkt der Wasserspiegel dauerhaft, werden ganze Lebensgemeinschaften geschädigt oder zerstört. Das Wasserentnahmeverbot ist somit eine präventive Maßnahme, um langfristige Schäden an der Biodiversität in und um Jena zu verhindern.

Informationsquellen und Unterstützung

Bürgerinnen und Bürger können weitere Informationen im Niedrigwasserportal des Freistaates Thüringen abrufen:
https://hnz-th.thueringen.de/nw2.0/startseite.html

Hier finden sich aktuelle Daten zu Wasserständen, Niederschlägen und Prognosen für die kommenden Wochen.

Appell an die Bevölkerung: Wasser sparen

Die Stadt Jena ruft alle Einwohnerinnen und Einwohner dazu auf, sorgsam mit dem wertvollen Gut Wasser umzugehen. Jeder kann im Alltag einen Beitrag leisten, indem er den Wasserverbrauch reduziert – sei es durch sparsames Gießen im Garten, effiziente Haushaltsgeräte oder das Vermeiden unnötiger Wasserentnahmen aus der Natur.

Gerade in Zeiten des Klimawandels wird deutlich, dass Wasserknappheit nicht nur ferne Regionen betrifft, sondern auch Städte wie Jena direkt herausfordert. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen lässt sich die Ressource Wasser dauerhaft sichern.

Info, Stadt Jena | Foto, Frank Liebold, Jenafotografx | Veranstaltungen im Eventkalender