Bauarbeiten am Jenaer Ernst-Abbe-Platz verzögern sich bis 2025

Die umfangreichen Bauarbeiten des Jenaer Nahverkehrs am Ernst-Abbe-Platz, die ursprünglich bis Ende 2024 abgeschlossen werden sollten, enden erst in 2025. Trotz großer Fortschritte in den vergangenen Monaten haben technische und organisatorische Herausforderungen zu einer Verzögerung geführt. Der Jenaer Nahverkehr bittet um Verständnis

Blick auf die Bauarbeiten am Ernst-Abbe-Platz, Foto: Stadtwerke Jena, A. Tautenhahn
Blick auf die Bauarbeiten am Ernst-Abbe-Platz, Foto: Stadtwerke Jena, A. Tautenhahn

Bisheriger Fortschritt der Arbeiten

Seit Beginn der Baumaßnahme im Juli 2024 wurden bereits zahlreiche wesentliche Etappen erfolgreich abgeschlossen. So konnte die alte Gleisanlage einschließlich der Bahnsteige vollständig zurückgebaut und die Gleisbalken als Unterbau für das nötige VIBREX-Gleissystem hergestellt werden. Zudem wurden Leerrohre verlegt und die zugehörigen Schächte gebaut, während parallel die Ausführungsplanung für ein neues Masse-Feder-System im Weichenbereich fertiggestellt wurde.

Auch die Haltestellenborde und eine neue Asphaltoberfläche im südlichen Baubereich sind bereits fertiggestellt, ebenso wie die Oberflächen im nördlichen Haltestellenbereich. Zusätzlich wurde das Abwassersystem im Gleisbereich ertüchtigt, und die neuen Schienen konnten bereits geliefert und ausgelegt werden.

Gründe für die Verzögerung

Trotz der erzielten Fortschritte bedingen verschiedene Faktoren eine Verlängerung der Bauzeit. Technische Herausforderungen spielten dabei eine zentrale Rolle. Unerwartete Probleme im Unterbau, wie bauliche Entwässerungsmängel, führten zu zusätzlichen Arbeiten. Darüber hinaus wichen die vorliegenden Bauunterlagen in einigen Bereichen von der tatsächlich vorgefundenen Bausituation ab, insbesondere beim Masse-Feder-System im Weichenbereich. Dieses System, das ursprünglich erhalten bleiben sollte, musste neu geplant und angepasst werden.

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Die Anwendung der hochspezialisierten VIBREX-Gleisbautechnologie brachte ebenfalls unvorhergesehene Herausforderungen mit sich. Die spezielle Konstruktion der Schienen, die in Gummielementen gelagert sind, machte ein Standardverfahren zur Endschweißung unmöglich und erforderte alternative Ansätze.

Bauarbeiten am Ernst-Abbe-Platz.  Fortschritte sind sichtbar, aber die Komplexität der Maßnahme erfordert mehr Zeit. Projektleiter Falk Hamann vom Jenaer Nahverkehr erklärt die Besonderheiten der mit VIBREX-ummantelten Schienen. Hier kann das klassische Erhitzen auf hohe Temperaturen (Verschweißen) nicht angewendet werden, da die Gummielemente hitzeempfindlich sind. Alternativ kommt eine gezielte Erwärmung des Schweißbereichs durch Induktion zum Einsatz. Dies schützt die Gummiummantelung vor Überhitzung.Foto: Stadtwerke Jena, A. Tautenhahn
Bauarbeiten am Ernst-Abbe-Platz. Fortschritte sind sichtbar, aber die Komplexität der Maßnahme erfordert mehr Zeit. Projektleiter Falk Hamann vom Jenaer Nahverkehr erklärt die Besonderheiten der mit VIBREX-ummantelten Schienen. Hier kann das klassische Erhitzen auf hohe Temperaturen (Verschweißen) nicht angewendet werden, da die Gummielemente hitzeempfindlich sind. Alternativ kommt eine gezielte Erwärmung des Schweißbereichs durch Induktion zum Einsatz. Dies schützt die Gummiummantelung vor Überhitzung.
Foto: Stadtwerke Jena, A. Tautenhahn

Hinzu kamen äußere Faktoren wie krankheitsbedingter Ausfall bei externen Nachunternehmern und lange Lieferzeiten, insbesondere für Elastomere, die für das Projekt unverzichtbar sind. Saisonale Bedingungen wie die bevorstehende Schließung von Asphaltmischwerken und Witterungsabhängigkeiten beim Unterguss der Schienen erschweren den weiteren Bauablauf zusätzlich. Auch Abhängigkeiten von anderen Gewerken, wie den Fahrleitungsarbeiten, haben den Zeitplan beeinflusst.

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„Die Verzögerung ist bedauerlich, aber die Komplexität der Arbeiten und die unvorhersehbaren Umstände erfordern den zusätzlichen Zeitbedarf und sind unvermeidbar. Wir bitten um Verständnis, dass wir für die nachhaltige Qualität und Zuverlässigkeit der neuen Infrastruktur keine Kompromisse eingehen können“, sagt Andreas Möller, Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs.

Weiterer Ausblick

Die Arbeiten am Ernst-Abbe-Platz zur Instandsetzung der verschlissenen Gleisanlage inklusive Weichen, Oberleitungen und Fahrstraßenerneuerung starteten Anfang Juli 2024 und werden nun fortgeführt, insofern die Witterungsbedingungen es erlauben. Ziel ist, die Baustelle schnellstmöglich vollständig abzuschließen und die modernisierte Infrastruktur in Betrieb zu nehmen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Nahverkehr in Jena zukunftssicher zu gestalten und den Fahrgästen langfristig einen zuverlässigen Service auf der Schiene bieten zu können. Fahrgäste können sich über die aktuellen Einschränkungen und Fahrplanänderungen in der App MeinJena, auf der Webseite des Jenaer Nahverkehrs sowie an den Haltestellen informieren.

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