Bürgerbudget Jena 2025: Rekordbeteiligung, sieben Projekte werden umgesetzt
Das Bürgerbudget 2025 in Jena hat einen neuen Beteiligungsrekord erreicht. Insgesamt gaben 15.256 Menschen ihre Stimme ab. Das sind 5.551 Stimmen mehr als beim bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2021, der bei 9.705 Stimmen lag. Auch der erstplatzierte Vorschlag setzte mit 3.651 Stimmen eine neue Bestmarke, das sind 1.915 Stimmen mehr als 2021, als das Siegerprojekt 1.736 Stimmen erreichte. Zur Wahl standen in diesem Jahr 35 gültige Vorschläge.
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Bürgerbeteiligung als Erfolgsgeschichte
Die hohe Beteiligung zeigt, wie groß das Interesse in Jena ist, kommunale Entscheidungen aktiv mitzugestalten. Kathleen Lützkendorf, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima, würdigte die Beteiligung. Sie bedankt sich bei allen Teilnehmenden, Einreichenden und Unterstützerinnen und Unterstützern, die in diesem Jahr besonders aktiv waren. Ihrer Ansicht nach spiegeln die sieben ausgewählten Projekte die Vielfalt an Ideen und das kommunale Miteinander in Jena wider.
Die sieben Projekte, die umgesetzt werden
Das Bürgerbudget 2025 umfasst insgesamt 52.470 Euro. Nach den Regeln werden die Vorschläge in der Reihenfolge ihrer Stimmenzahl realisiert, solange das Gesamtrahmenbudget ausreicht. In diesem Jahr konnten folgende sieben Projekte in die Umsetzung aufgenommen werden:
Einmal Paradies und zurück. Die dritte Rikscha für das Projekt »Radeln ohne Alter«
Aufstellung des Modells des Jenaer Orchideenbrunnens
Klimagerät für die Seniorenbegegnungsstätte »Jahresringe e. V.«
Panoramaschaukel Jenaprießnitz, Wogau
Ort zum Verweilen und Begegnen in Closewitz
Die klügsten Ampeln von Jena
Reparatur des Türdämpfers der Bücher-Telefonzelle Winzerla
Zum siebten Projekt. Der Türdämpfer der Bücher-Telefonzelle Winzerla wurde nach Rücksprache mit dem Begünstigten mit einem Kostenrahmen von 970 Euro berücksichtigt. Das Verfahren erlaubt es, Vorschläge auch in reduzierter Form zu prüfen, sofern durch eine Unterdeckung von maximal zehn Prozent eine teilweise Umsetzung möglich ist. So bleibt das Budget flexibel, und nicht verwendete Mittel werden in das nächste Bürgerbudget übertragen.
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Stimmen der Beteiligten
Renate Schaller, die Einreicherin des bestplatzierten Vorschlags, zeigte sich erfreut über das Ergebnis. Sie bedankt sich bei allen Wählerinnen und Wählern, und mit der erzielten Stimmenzahl ist die Anschaffung der dritten Rikscha für »Radeln ohne Alter« gesichert. Solche lokalen Initiativen stärken nach Auffassung vieler Engagierter den sozialen Zusammenhalt und verbessern die Mobilität von Menschen, die sonst seltener in die Pedale treten.
Wie geht es weiter?
Der Beirat für Bürgerbeteiligung hat das amtliche Endergebnis festgestellt. Damit starten nun die Vorbereitungen zur Umsetzung der Projekte. Die Zentrale Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung wird in den nächsten Wochen Kontakt mit den Einreichenden aufnehmen, um Termine, Zuständigkeiten und die konkrete Realisierung abzustimmen. Ziel ist es, alle sieben Projekte innerhalb der kommenden zwei Jahre umzusetzen, also bis spätestens Ende 2027.
Die schrittweise Umsetzung gibt den Initiativen Zeit, Genehmigungen einzuholen, nötige Abstimmungen mit städtischen Stellen vorzunehmen und gegebenenfalls Fördermittel zu ergänzen. Für die Bürgerinnen und Bürger ergibt sich dadurch die Chance, das Ergebnis der Abstimmung aktiv weiter zu begleiten.

Budgetregeln, Nachrückmechanismus und Transparenz
Das Bürgerbudgetverfahren sieht klare Regeln vor, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Projekte werden nach Stimmenzahl priorisiert, und bei Budgetengpässen entscheidet ein Prüfprozess darüber, ob eine reduzierte Umsetzung möglich ist. Sollte ein Vorschlag nicht realisierbar sein, rücken im Ranking andere Ideen nach, die in den verbleibenden finanziellen Rahmen passen. Nicht verbrauchte Mittel wandern in das nächste Bürgerbudget, damit sie nicht verloren gehen.
Beteiligung fördern, Projekte sichtbar machen
Die hohe Wahlbeteiligung 2025 wird von Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren als Signal gewertet. Sie zeigt, dass partizipative Haushaltsformate in Jena zunehmend angenommen werden. Für die kommenden Runden könnte dies bedeuten, dass noch mehr Vorschläge eingereicht und noch größere Teile der Bürgerschaft aktiviert werden. Öffentlich verfügbare Berichte und eine begleitende Kommunikation sollen die Umsetzungsschritte transparent machen und den Dialog zwischen Einreichenden und Verwaltung stärken.
Weitere Informationen
Ausführliche Informationen zum Bürgerbudget und den Vorschlägen sind online verfügbar. Interessierte finden Details zur Abstimmung, zu den Regeln und zu den umzusetzenden Projekten auf der städtischen Informationsseite unter mitmachen.jena.de/buergerbudget.
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