Hohe Auszeichnung für Werk zur Geschichte der Genetik
Am 21. Juni 2025 wurde Apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld von der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit der Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie (DGGTB) ausgezeichnet. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern Michael Mielewczik (Schweiz) und Michal Simunek (Tschechische Republik) erhielt er die Ehrung für das umfassende Werk „Gregor Mendel. Versuche über Pflanzen-Hybriden“, das 2024 im Springer-Verlag erschienen ist.
Mendels Werk wissenschaftlich neu beleuchtet
Die über 600 Seiten starke Publikation enthält einen kommentierten Nachdruck der Mendel’schen Veröffentlichungen, ergänzt um tiefgehende Analysen zu Mendels Leben, der Rezeption seiner Forschung ab 1865 und ihrer Wiederentdeckung um 1900. Auch die gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung seiner Arbeit wird fundiert aufgearbeitet.
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Die Preisverleihung fand im Rahmen des 33. DGGTB-Jahrestreffens zum Thema „Aristokratie und Naturwissenschaft“ in Prag statt. Die Medaille ehrt herausragende Beiträge zur Geschichte der Biologie und ist nach dem Embryologie-Pionier Caspar Friedrich Wolff (1734–1794) benannt.

Langjährige Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften Prag
Prof. Hoßfeld betont die enge Forschungskooperation zwischen Jena und Prag, die seit 20 Jahren besteht. Die Arbeitsgruppe Biologiedidaktik der Universität Jena forschte mit der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik u. a. zu Eugenik, NS-Biologie, Pflanzenzüchtung und genetischer Didaktik – stets mit Fokus auf die historische Dimension biologischer Themen.
Bereits 2022 wurde Hoßfeld mit der Mendel Memorial Medal in Brünn für seine Verdienste in der Geschichte der Genetik geehrt.
Gregor Mendel: Der Vater der Genetik
Der Augustinermönch Gregor Mendel (1822–1884) begann 1854 Kreuzungsversuche mit Erbsenpflanzen – ein Meilenstein in der Wissenschaft. Mit seinen 28.000 Pflanzen legte er den Grundstein für die Entstehung der Genetik. Seine 1866 veröffentlichten Ergebnisse beeinflussten tiefgreifend die Entwicklung der Biologie, Landwirtschaft und Forschung weltweit.
Veranstaltungshinweis:

Einflussreiches Werk für Wissenschaft und Bildung
Die preisgekrönte Publikation von Hoßfeld, Mielewczik und Simunek zeigt eindrucksvoll, wie Mendels Arbeit über Generationen hinweg Wissenschaftler inspiriert hat. Sie leistet einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Biologiegeschichte und unterstreicht die Relevanz historischer Forschung für aktuelle wissenschaftliche Diskurse.
Veranstaltungen im Eventkalender >>
Info, Stephan Laudien // UNI Jena
Fotografik: Lena-Elisa Kröller, Prag // UNI Jena