Zum Stand der Testungen an Jenaer Kitas und Schulen
Der Stadtrat hat am 8. September die Stadt Jena damit beauftragt, die Finanzierung der Schnelltests an Kindertagesstätten fortzusetzen. Die Ausschreibung dafür wurde umgehend auf den Weg gebracht und mit dem Labor Synlab ein erfahrener Partner für die Umsetzung gewonnen.
Höherer Infektionsschutz durch PCR-Tests
Erstmals werden dabei in Thüringen so genannte Lolli-PCR-Pooltests zum Einsatz kommen. PCR-Tests sind deutlich sensitiver als Antigen-Tests und können eine Infektion schon dann erkennen, wenn noch keine nennenswerte Viruslast und die damit einhergehende Ansteckungsgefahr vorherrschen.
Das Kita-Personal wurde durch Synlab geschult und Elterninformationen vorbereitet. Die Tests können ab nächster Woche auf freiwilliger Basis durchgeführt werden und die Kindertagesstätten nach und nach damit starten.
Bürgermeister Christian Gerlitz sagt: „Wir sind überzeugt davon, dass die PCR-Pool-Testangebote ein entscheidender Baustein für einen sicheren Kita-Betrieb sein werden. Durch die in Kitas selbstverständlichen engen Kontakte, ist es besonders wichtig Infektionsfälle sehr frühzeitig erkennen zu können. Der Auftrag des Stadtrates, hier auch ohne Unterstützung des Freistaats ein Modellprojekt zu starten, war für uns nur umsetzbar, weil wir in Jena auch sehr leistungsfähige Labore als Partner an unserer Seite haben.“
Weiterhin keine regelmäßigen Tests an Jenaer Schulen – Zusage von PCR-Pool-Testung bei Infektionsfällen
In Jena gilt nach wie vor die Basisstufe gemäß dem Thüringer Frühwarnsystem. Das bedeutet: Keine Tests an den Jenaer Schulen.
Die Stadt Jena hatte bereits in der vergangenen Woche beim Thüringer Bildungsministerium mit einer Allgemeinverfügung erwirken wollen, dass die Tests auch in Basisstufe 1 fortgesetzt werden, was vom Thüringer Bildungsministerium jedoch zurück gewiesen wurde.
Auch weitere Gespräche in dieser Woche zwischen dem Krisenstab der Stadt Jena und dem Bildungsministerium führten zu keiner, aus Sicht der Stadt Jena ausreichenden Lösung.
Da die Verantwortlichkeit für alle staatlichen Schulen beim Bildungsministerium liegt, kann die Stadt Jena, anders als im Kita-Bereich, in den Einrichtungen keine Testangebote ohne die Zustimmung des Freistaates schaffen.
Einzig für eine Überwachung durch PCR-Pooltest-Angebote nach bestätigten Infektionen in den Schulen wurde eine Zustimmung signalisiert. Hierzu erarbeitet der Jenaer Krisenstab gerade eine Strategie, um die Erfahrungen mit PCR-Pooltests in den Kitas so schnell wie möglich auch auf von Infektionsfällen betroffene Schulen übertragen zu können.
Bürgermeister Gerlitz hierzu: „Wir sind bitter enttäuscht darüber, dass trotz Infektionsfällen in so vielen Jenaer Schulen das Bildungsministerium an seinem wenig verantwortungsvollen Thüringer Sonderweg festhält. Es ist doch absurd, dass es nach zwei Tagen der Überschreitung des Warnwertes nun doch keine Testangebote ab nächsten Montag geben wird, nur weil der Belastungswert in den Intensivstationen heute wieder unter 3% gefallen ist. Die Eltern erwarten gerade für die Kinder, die noch keine Impfmöglichkeit haben, niederschwellige Testmöglichkeiten und ein Früherkennungssystem, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.“
Kurz erklärt: Wie funktioniert ein Lolli-PCR-Pooltest
Die Kinder lutschen morgens 2mal an jeweils einem für die Testung vorgesehenen Tupfer. Der erste Tupfer kommt gemeinsam mit denen der anderen Kinder der Gruppe in ein Teströhrchen, die so genannte Poolprobe. Der zweite Tupfer kommt in ein Einzelröhrchen. Alles zusammen wird dann ins Labor transportiert. Sollte aus der Analyse der Poolprobe ein positives Testergebnis resultieren, greifen die Mitarbeiter im Labor auf die zweiten, individuellen Teströhrchen zurück und führen bei allen Mitgliedern der Sammelprobe eine Einzel-PCR-Testung durch.
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