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Erinnerung an den Herbst ’89: Gottesdienst in Jena

Oktober 19 @ 18:00 - 20:00
Erinnerung an den Herbst ’89: Gottesdienst in Jena. Foto: Stadtkirche 1989 Copyright ThürAZ

Erinnerung an den Herbst ’89: Abendgottesdienst in der Friedenskirche Jena

Rückblick auf einen bewegten Herbst der Geschichte

Mehr als 36 Jahre sind vergangen, seit im Herbst 1989 in Jena und in der gesamten DDR Menschen für Freiheit, Gerechtigkeit und Veränderung auf die Straßen gingen. Es war eine Zeit des Mutes, des Aufbruchs und der Hoffnung – und viele dieser Momente begannen in den Kirchen. Um an diese historische Phase zu erinnern, lädt die Evangelische Kirchgemeinde Jena am Sonntag, 19. Oktober 2025, um 18 Uhr zu einem Abendgottesdienst in der Friedenskirche ein.

Der Gottesdienst steht im Zeichen des Erinnerns, Begegnens und Nachdenkens. Er möchte die Erfahrungen von damals mit den Fragen der Gegenwart verbinden – ein stiller, aber bedeutungsvoller Moment für die Stadt Jena und ihre Menschen.

Pfarrer Martin Krautwurst – Zeitzeuge der Wendezeit

Die Predigt hält Pfarrer Martin Krautwurst aus Rudolstadt, der in Jena vielen noch aus den späten 1980er-Jahren bekannt ist. Während der friedlichen Revolution begleitete er die Menschen seelsorgerisch in einer Zeit großer Umbrüche.

Krautwurst war einer derjenigen, die damals in den Kirchen Räume des Dialogs und der Hoffnung schufen. Hier konnten Bürgerinnen und Bürger offen über ihre Sorgen, Ängste und Visionen sprechen – etwas, das außerhalb der Kirchenmauern lange undenkbar war.

Seine Rückkehr nach Jena zum diesjährigen Gedenkgottesdienst ist nicht nur ein persönliches Wiedersehen, sondern auch ein symbolischer Brückenschlag zwischen den Generationen: Die Erfahrungen der Wendezeit sollen nicht im Vergessen enden, sondern in den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs einfließen.

Erinnerungskultur in Jena – vom Aufbruch zur Verantwortung

Jena war 1989 eine der Städte, in denen sich der Wunsch nach Reformen früh und deutlich zeigte. Mutige Menschen organisierten Friedensgebete, Kerzenaktionen und offene Gespräche – stets begleitet vom Glauben daran, dass Veränderung friedlich möglich ist.

Heute, über drei Jahrzehnte später, sind diese Ereignisse fester Bestandteil der kollektiven Erinnerungskultur der Stadt. Der Gottesdienst in der Friedenskirche soll daher auch die Frage aufwerfen:
👉 Welche Lehren ziehen wir aus dem Herbst ’89 für unsere Gegenwart?

In einer Zeit, die erneut von Unsicherheiten, gesellschaftlicher Spaltung und politischem Wandel geprägt ist, kann der Blick zurück helfen, Orientierung zu finden. Mut, Dialog und Gemeinschaft – jene Werte, die 1989 Hoffnung gaben, sind heute aktueller denn je.

Ein Ort des Gedenkens und des Gesprächs

Die Friedenskirche Jena bietet an diesem Abend nicht nur Raum für den Gottesdienst, sondern auch für das Gespräch im Anschluss. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich auszutauschen, Erinnerungen zu teilen oder einfach zuzuhören.

Es geht darum, Zeitzeugen zu begegnen, Erinnerungen wachzuhalten und jungen Generationen die Möglichkeit zu geben, aus der Geschichte zu lernen. Denn Erinnerung lebt erst dann weiter, wenn sie erzählt und geteilt wird.

Pfarrer Krautwurst möchte in seiner Predigt den Blick öffnen für die Verbindung zwischen damals und heute – zwischen der Kraft der Veränderung und der Verantwortung, sie weiterzutragen.

Erinnerung an den Herbst ’89: Gottesdienst in Jena. Foto: Stadtkirche 1989 Copyright ThürAZ
Erinnerung an den Herbst ’89: Gottesdienst in Jena. Foto: Stadtkirche 1989 Copyright ThürAZ, Urheber: Bernd Hausdörfer

Friedenskirche statt Stadtkirche – gelebte Kontinuität

Der Abendgottesdienst findet in der Friedenskirche Jena statt, da die Stadtkirche St. Michael weiterhin aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Die Friedenskirche, selbst ein Ort mit langer Tradition, steht symbolisch für den Geist des Friedens und der Versöhnung – Werte, die untrennbar mit der friedlichen Revolution von 1989 verbunden sind.

Trotz des Ortswechsels bleibt der Charakter des Gedenkens bestehen: Eine Einladung an alle, die gemeinsam innehalten, danken und nach vorne blicken wollen.

Bedeutung für die Stadtgesellschaft

Der Abend des 19. Oktober 2025 ist nicht nur ein kirchlicher Termin – er ist ein kulturelles und gesellschaftliches Signal. In einer Stadt, deren Geschichte eng mit Wissenschaft, Aufklärung und Humanität verbunden ist, hat das Erinnern eine besondere Funktion.

Der Gottesdienst soll Generationen verbinden, Erinnerungen bewahren und Denkanstöße für die Zukunft geben. Die Themen Frieden, Demokratie und Zivilcourage sind zeitlos – und gerade in Jena, wo so viele Menschen 1989 aktiv waren, haben sie einen festen Platz im öffentlichen Bewusstsein.

Einladung an die Öffentlichkeit

Alle Interessierten – unabhängig von Konfession oder Hintergrund – sind herzlich eingeladen, am 19. Oktober 2025 an der Veranstaltung teilzunehmen. Der Eintritt ist frei.

Die Friedenskirche öffnet ihre Türen ab 17:30 Uhr, der Gottesdienst beginnt um 18:00 Uhr. Nach dem offiziellen Teil besteht die Möglichkeit zum Gespräch bei Tee und Kerzenlicht. Der Abendgottesdienst „Erinnerungen an den Herbst ’89“ ist mehr als ein Rückblick auf die Geschichte. Er ist ein Zeichen des Dankes und des Dialogs – ein Moment, in dem die Stadt Jena sich ihrer Wurzeln besinnt und gleichzeitig die Brücke in die Zukunft schlägt.

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Veranstaltungshinweis: Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Jena, Foto: Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“, Sammlung/ Urheber: Bernd Hausdörfer

Details

Datum:
Oktober 19
Zeit:
18:00 - 20:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Jena

Veranstaltungsort

Friedenskirche Jena
Philosophenweg 1
Jena, Thüringen 07743 Germany