Nur noch vier Spiele trennen den FF USV Jena vom Saisonende – und wohl auch vom Abstieg in die 2. Frauen-Bundesliga. Die Jenaerinnen beanspruchten den letzten Tabellenplatz seit dem ersten Spieltag der Spielzeit 2019/2020 und werden diesen bei elf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und Platz elf wohl auch ziemlich sicher nicht mehr abtreten können. Manifestiert werden könnte der Abstieg, mit dem sich der FF USV Jena nicht nur von der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, sondern auch von seinem Namen verabschiedet, an diesem Mittwoch. Der kommende Gegner Bayer 04 Leverkusen, aktuell nur mit einem Tor Vorsprung vor den Abstiegsrängen, könnte die Thüringerinnen in die zweite Liga schießen, wo in der kommenden Saison unter dem Dach des FC Carl Zeiss Jena neu angegriffen werden soll.

Rechenspielchen vor dem Abstieg

Mit einem Leverkusener Sieg wäre die einzig verbliebene Mannschaft über dem Strich, die die Elf von Trainer Christopher noch einholen könnte, der 1. FC Köln – jedoch unter der Voraussetzung, dass die Kölnerinnen alle ausstehenden Spiele verlieren und Jena 25 Tore aufholt, praktisch unmöglich.

Sich mit gutem Gewissen verabschieden

Egal wie die Partie endet, bis das Ergebnis sicher ist, wird es noch einige Tage dauern. Die Heck-Elf will alles daran setzen, dass dies auch so sein wird: „Wir wollen uns nicht aufgeben, sondern bis zur letzten Minute alles auf dem Platz geben. Ziel ist es, erhobenen Hauptes die Liga zu verlassen.“
Dass dies möglich ist, hat man in den letzten Partien mit Nachdruck bewiesen: nicht nur beim unglücklichen 0:1 in Köln, sondern auch beim 0:2 am Sonntag beim FC Bayern München. Dass man beim Champions-League-Teilnehmer über sechzig Minuten die Null hielt – wenn auch mit etwas Glück und einer sehr gut aufgelegten Torhüterin Inga Schuldt – beweist, dass in dieser Saison durchaus mehr in der Mannschaft hätte stecken können, als es die Tabelle zeigt. Leidenschaft und Kampfgeist stimmen trotz coronabedingter Personalprobleme im Paradies – und so hat der ebenfalls scheidende Trainer Heck einen letzten Wunsch: „Ich würde es den Mädels gönnen, wenn sie sich in den letzten vier Spielen zumindest noch einmal mit einem Sieg belohnen könnten.“

FF USV Jena auf Abschiedstournee am Mittwoch im Jenaer EAS
FF USV Jena auf Abschiedstournee am Mittwoch im Jenaer EAS

FLYERALARM Frauen-Bundesliga (20. Spieltag)

FF USV Jena – Bayer 04 Leverkusen

Mittwoch (17. Juni 2020), 15 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld Jena

Die restlichen Partien des FF USV Jena

Bevor am 1. Juli alle Spielrechte auf den FC Carl Zeiss Jena übergehen, stehen noch je zwei Heim- und Auswärtsspiele im blau-weißen Kalender: die Werkself um die ehemaligen Jenaer Spielerinnen Karoline Heinze und Ivana Rudelić macht dabei den Anfang. Am Sonntag (21. Juni) reisen die Thüringerinnen zum SC Sand (Anstoß 15 Uhr), am darauffolgenden Mittwoch (24. Juni, 16 Uhr) zum DFB-Pokalfinalisten SGS Essen. Den Abschluss bildet das Heimspiel gegen den MSV Duisburg (28. Juni, 14 Uhr).

Alle Spiele werden live bei MagentaSport übertragen

Trotz des Zuschauerausschlusses können alle Fans des FF USV die letzten Partien der Vereinsgeschichte live verfolgen. MagentaSport überträgt alle Spiele kostenfrei im Online-Stream.

Info und Foto: Hannes Seifert / FF USV Jena