Seit Mittwoch steht der FF USV Jena offiziell als Absteiger fest. Nach dem 0:0 gegen Bayer 04 Leverkusen ist den Thüringerinnen der Gang in die 2. Frauen-Bundesliga nicht mehr zu nehmen: 19 Spiele ohne Sieg bei einem Torverhältnis von 12:70 sprechen eine leider deutliche und ebenso verdiente Sprache. Auch ist nun klar, dass der FF USV in den letzten Tagen seines Bestehens genau wie schon 2018 als Tabellenletzter absteigen wird.
Noch drei Spieltage als Bundesligist
Was sich während der gesamten Saison abgezeichnet hat, ist nun Gewissheit: die letzten drei Male dürfen die Spielerinnen nun noch im Oberhaus das Trikot des FF USV tragen, bevor es für immer im Schrank verschwindet. Auch wenn der sportliche Wert fehlt, hat man sich im Paradies einiges vorgenommen: kein Aufgeben, ein würdevoller Abgang aus der Liga, der langersehnte erste Saisonsieg und zumindest mal wieder ein eigener Treffer.
Die Bilanz aus vier Spielen nach dem Liganeustart: ein Unentschieden, drei Niederlagen, 0:9 Tore. Die letzte blau-weiße Torschützin war Jitka Chlastáková beim 2:3 gegen den 1. FFC Frankfurt Mitte Februar, mit zwei Treffern eine der torgefährlichsten Akteurinnen der aktuellen Spielzeit. Ebenso wie auf die Kanadierin Julie Karn kann Trainer Christopher Heck auch auf die tschechische Nationalspielerin im Ligaendspurt nicht zurückgreifen. Dafür standen ihm gegen Leverkusen erstmals die beiden Abiturientinnen Maren Tellenbröker und Any Adam wieder zur Verfügung.
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FLYERALARM Frauen-Bundesliga (21. Spieltag)
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SC Sand – FF USV Jena
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Sonntag (21. Juni 2020), 15 Uhr, Orsay-Stadion Willstätt
Jetzt kommt es auf die Fitness an
Im Gegensatz zu nahezu allen anderen Mannschaften der Liga konnte sich der FF USV nur eine Woche im wettbewerbsnahen Mannschaftstraining – ohne vollständigen Kader – auf den Spiele-Marathon im Juni vorbereiten. Nach bereits vier absolvierten Partien im Drei-Tages-Rhythmus hat Trainer Heck erkannt: „Die letzten Tage und Wochen waren für uns extrem anstrengend. Wir müssen schauen, wir wie die Belastung am besten steuern können, um in Sand fit zu sein. Sicherlich werden wir in der Startelf einige Änderungen vornehmen, um einigen Mädels eine Pause zu gönnen.“
Die Generalprobe entschieden die Thüringerinnen
Zum ursprünglich angesetzten Spieltermin am 10. Mai trafen beide Mannschaften bereits im digitalen 11-Freundinnen-Duell aufeinander, das die Thüringerinnen vor über 1000 Zuschauern in den sozialen Medien mit 7:5 für sich entschieden. Nun bleibt abzuwarten, ob dieser Spielausgang auf dem grünen Rasen wiederholt werden kann.
Das Hinspiel in Jena entschieden die Sanderinnen, damals noch mit Trainer Sascha Glass, mit 0:2 für sich. Seit dem Jahreswechsel werden die Ortenauerinnen von Sven Thoß betreut. In den letzten beiden Spielen musste sich Sand zwar geschlagen geben (0:6 gegen Hoffenheim, 1:2 in Potsdam), mit nunmehr zwanzig Punkten ist der Klassenerhalt jedoch gesichert.
MagentaSport überträgt live
Trotz des Zuschauerausschlusses können alle Fans des FF USV die letzten Partien der Vereinsgeschichte live verfolgen. MagentaSport überträgt alle Spiele kostenfrei im Online-Stream.
Info und Foto: Hannes Seifert // FF USV Jena