Exakt 18.000 Studierende haben sich im Wintersemester 2020/21 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eingeschrieben, für die heute die Vorlesungszeit begonnen hat. Dies sind 1,9 % mehr als im vergangenen Wintersemester – trotz Corona und trotz etwas geringerem Anteil internationaler Studierender.
Denn zahlreiche ausländische Studierende erlebten Hindernisse bei der Visaerteilung. Deutlich wird dies bei den internationalen Masterstudierenden im 1. Semester, deren Zahl um 19,0 % niedriger ist als im Vorjahr. Im Vorfeld erreichten das Internationale Büro vermehrt Mitteilungen, dass Studienanfängern aber auch Studierenden höherer Semester aus dem Ausland die Ausreise nicht möglich ist. Dass der Anteil der internationalen Studierenden insgesamt trotzdem noch bei 14 % liegt wurde v. a. durch eine „Fernimmatrikulation“ ermöglicht. Rund 4,5 Prozent der 2.551 ausländischen Studierenden haben davon bisher Gebrauch gemacht, sie studieren ab heute online von zu Hause.
„Über die Ursachen für die gestiegene Studierendenzahl können wir derzeit nur spekulieren“, sagt Dr. Andrea Stiebritz, die Studiendezernentin der Universität. Fest steht, dass es „wieder einen leicht steigenden Anteil von Studienanfängern aus den westlichen Bundesländern gegeben hat“. Aber ob dies „auf das gute Renommee der Universität unter den Studierenden und unsere erfolgreichen Anstrengungen in der digitalen Lehre zurückzuführen ist, lässt sich rein aus den Zahlen nicht gesichert ableiten“.
Jena ist ein attraktiver Studienort.
Studierendenzahl der Universität Jena steigt trotz Corona
Mix aus Online-Studium und Präsenzveranstaltungen
Die Universität ist auf die gestiegene Zahl von Studierenden unter Pandemiebedingungen gut vorbereitet. „Unsere Lehrenden hatten sich bereits auf einen Mix aus Online-Lehre und Präsenzveranstaltungen eingestellt. Der Online-Anteil wird nun zu Semesterstart unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklung der Pandemie noch einmal weiter erhöht“, kündigte Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal an. Rosenthal betonte, der Gesundheitsschutz müsse an erster Stelle stehen. Neben Abstands- und Maskenpflicht in den Veranstaltungsräumen würden daher auch die Daten der Teilnehmenden an Präsenzveranstaltungen digital erfasst, um Infektionsketten rasch erfassen und dadurch brechen zu können. Angeboten werde in diesem Semester ein didaktisch sinnvoller Mix aus synchroner und asynchroner, digital unterstützter und analog durchgeführter Lehre. Präsenzveranstaltungen werden mit massiv reduzierter Teilnehmerzahl und unter strenger Einhaltung des Infektionsschutzes vor allem für Erstsemester angeboten, um diesen die Orientierung zu Studienbeginn zu erleichtern. Praktika, praktische Abschlussarbeiten und Examensvorbereitungen sollen ebenfalls vor Ort möglich sein.
Die wichtigsten vorläufigen Zahlen
Die vorläufige Studierendenstatistik zum aktuellen Vorlesungsstart weist insgesamt recht konstante Zahlen zum Vorjahr aus: 56 % der 18.000 Studierenden sind Frauen, die gleiche Quote gibt es bei den 4.534 Erstsemestern. Ein Drittel der Gesamtzahl kommt aus den westlichen Bundesländern.
Bemerkenswert ist, dass das gestiegene Interesse an einem Lehramtsstudium sich fortsetzt. 3.101 Studierende sind im Lehramt eingeschrieben, das ist eine Steigerung um 10,9 % zum Vorjahr.
Die Zahlen sprechen für sich und zeigen: Jena bleibt ein attraktiver Studienort.
Info, FSU JENA // Axel Burchardt