Der Philosophieprofessor David Löwenstein wird mit einem der Lehrpreise 2020 der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet. Löwenstein erhält die Auszeichnung für das Modul „Logik und Argumentationslehre“. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird im Themenschwerpunkt „Lehre in großen Gruppen (ab 80 Studierende)“ vergeben. Überreicht wird die Auszeichnung zum diesjährigen „Dies Legendi“ der Jenaer Universität am 24. November.
Das Modul „Logik und Argumentationslehre“ ist ein fester Bestandteil des Philosophiestudiums und wird auch von Studierenden anderer Fächer regelmäßig im Bereich „Allgemeine Schlüsselqualifikationen“ belegt. In der Lehrveranstaltung sitzen deshalb bis zu 120 Studierende. Prof. Dr. David Löwenstein hat das bisherige Format aus Vorlesung und folgender Übung umgestaltet. Herausgekommen ist eine Blockveranstaltung, die die Elemente von Vorlesung und Übung miteinander verzahnt. „Weil sich Vorlesung und Übungselemente abwechseln, kann das Wissen gleich gefestigt werden“, sagt der Juniorprofessor. Der Wissensvertiefung dienen die Think-pair-share-Methode oder die Einbindung von Audience-Response-Systemen. Bei der ersteren Methode sollen die Studierenden zunächst alleine Lösungen erarbeiten („Think“), sie dann mit Kommilitonen teilen und überarbeiten („Pair“) und drittens im Plenum diskutieren („Share“). Das Audience-Response-Verfahren erhöht die Einbindung aller Lernenden während der Lehrveranstaltung. „Mit Hilfe ihres Smartphones können die Studierenden Rückmeldungen geben oder Aufgaben lösen“, sagt Löwenstein. Mit Hilfe der Rückmeldungen könne er direkt während der Lehrveranstaltung nachjustieren, beispielsweise etwas wiederholen, das die Hörer noch nicht richtig verstanden haben.
Vernetzte Veranstaltungsangebote
Weiteres Feedback erhält Löwenstein von den Tutorinnen und Tutoren, die das Lehrmodul begleiten und mit den Studierenden vertiefen. So kann etwa das Tempo gedrosselt oder erhöht werden. Absprachen gibt es zudem mit Löwensteins Kollegin Dr. Peggy Hetmank-Breitenstein, deren Veranstaltung „Philosophisches Argumentieren und Schreiben“ auf Löwensteins Modul zur Logik und Argumentanalyse aufbaut. Gleichzeitig bietet es einen perfekten Einstieg in ein vertiefendes und interdisziplinäres Studium der Logik, das in Jena fakultätsübergreifend im Rahmen des Frege-Zertifikats für Logik angeboten wird (www.logik.uni-jena.de).
Die Idee, das Modul „Logik und Argumentationslehre“ zu modernisieren, entwickelte David Löwenstein alleine. Bei der Umsetzung konnte der 37-jährige Wissenschaftler auf starke Partnerinnen und Partner bauen. So belegte er Kurse in der Servicestelle „LehreLernen“ der Universität Jena. Hilfreich seien zudem der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen gewesen sowie eigene Erfahrungen im Studium. David Löwenstein studierte an der Freien Universität Berlin und an der Stanford University (USA). Seit 2018 lehrt er als Juniorprofessor Philosophie mit dem Schwerpunkt Logik an der Universität Jena.
Die Lehrpreise der Universität Jena werden am 24. November im Rahmen des „Dies Legendi“ übergeben. Der „Tag der Lehre“ steht unter dem Titel „Anleitung zur Selbstständigkeit – Lenkung und Offenheit in der Lehre ausbalancieren“. Er wird voraussichtlich digital stattfinden.
Info, FSU JENA // Axel Burchardt