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FSU Jena: Eine Datenbank für Viren aufbauen

Jena als Viren-Bioinformatik-Schwerpunkt

Symbolbild - Inszeniertes Foto! - Eine Frau betrachtet Suchergebnisse, die verschiedene Virusvarianten am 05.07.2021 an einem Bildschirm in Erfurt zeigen. Foto: Jens Meyer/Universität Jena

Universität Jena ist beteiligt am neuen Nationalen Forschungsdateninfrastruktur-Konsortium für Mikrobiologie

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena gehört zum Konsortium, das die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für die mikrobiologische Forschung – kurz: NFDI4Microbiota – aufbauen und bereitstellen wird. Dazu gab nun die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) ihr positives Votum ab. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die „National Research Data Infrastructure for Microbiota Research“ – so der vollständige Name – zunächst für fünf Jahre mit jährlich etwa drei Millionen Euro fördern. Das NFDI4Microbiota-Konsortium hat es sich zum Ziel gesetzt, die mikrobiologische Forschungscommunity in Deutschland zu unterstützen: mit dem Zugang zu Daten, Tools zur Analyse der Daten, Standards für Daten und Metadaten sowie einem umfassenden Trainingsangebot.

„NFDI4Microbiota ist das dritte Konsortium der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur für Deutschland, an dem die Friedrich-Schiller-Universität Jena – teils federführend – beteiligt ist“, freut sich Prof. Dr. Georg Pohnert, Vize-Präsident für Forschung der Universität Jena. „Unser Exzellenzcluster Microverse, der Sonderforschungsbereich FungiNet und die komplette Mikrobiologie werden dadurch gestärkt und stärken gleichzeitig das Konsortium. Nicht zuletzt belegt dieser Erfolg auch, dass unsere finanziellen wie strategischen Investitionen ins Forschungsdatenmanagement der Universität zielführend waren.“

„Unsere Vision ist es, dass in Zukunft Forschende aus der Mikrobiologie mühelos vorhandene Forschungsdaten in ein tiefes Verständnis von mikrobiellen Spezies und deren Interaktionen auf molekularer Ebene übersetzen können“, erklärt der Sprecher des Konsortiums, Prof. Dr. Konrad Förstner von ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften. „Dass wir nun als Teil der NFDI unsere Vision mit Leben füllen können, freut uns sehr. Zugleich ist es uns ein großer Ansporn, Forschende aus der Bakteriologie, Virologie, Protistologie, Mykologie und Parasitologie mit neuen Angeboten rund um Forschungsdaten in ihrer Arbeit zu unterstützen“, ergänzt Prof. Dr. Alice McHardy vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), die Sprecherin des Konsortiums.

Jena als Viren-Bioinformatik-Schwerpunkt

„Wir wollen in dem Rahmen eine Datenbank für Viren aufbauen, die interessanterweise weltweit noch nicht existiert“, beschreibt Prof. Dr. Maja Marz von der Universität Jena ihr Projekt. Die Bioinformatikerin ist überzeugt: „Jena gehört im Moment deutschland- und europaweit zu den führenden Orten der Viren-Bioinformatik. Mit NFDI4Microbiota und einer zu etablierenden Viren-Datenbank soll das ausgebaut und Jena auch international als Viren-Bioinformatik-Schwerpunkt wahrgenommen werden“, erwartet die beteiligte Expertin.

Neben dieser Zielstellung hat sich das Konsortium in den nächsten fünf Jahren zehn Aufgaben auf die Agenda geschrieben. Das Spektrum reicht von der Bereitstellung von Werkzeugen und Infrastrukturen über die Entwicklung von Trainingsangeboten und Standardisierung bis hin zur Förderung des Kulturwandels innerhalb der Community hin zu Open und FAIR sowie der Vernetzung innerhalb der NFDI und der internationalen Forschungsgemeinschaft. Oberstes Ziel der Partner ist es, die Forschungsprozesse in der Mikrobiologie zu verbessern. Dies soll beispielsweise durch die Einführung professioneller Data Stewards oder auch durch die Mobilisierung, Strukturierung und Verknüpfung von Daten geschehen. Alle Aufgaben und Lösungen stehen stets auf dem Prüfstand, denn sie sollen kontinuierlich an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der mikrobiologischen Forschungscommunity angepasst werden.

Symbolbild - Inszeniertes Foto! - Eine Frau betrachtet Suchergebnisse, die verschiedene Virusvarianten am 05.07.2021 an einem Bildschirm in Erfurt zeigen. Foto: Jens Meyer/Universität Jena
Symbolbild – Inszeniertes Foto! – Eine Frau betrachtet Suchergebnisse, die verschiedene Virusvarianten am 05.07.2021 an einem Bildschirm in Erfurt zeigen. Foto: Jens Meyer/Universität Jena

Das Konsortium setzt sich zusammen aus insgesamt zehn Antragstellern sowie mehr als 50 teilnehmenden Institutionen und wird durch die Doppelspitze von Prof. Dr. Alice McHardy und Prof. Dr. Konrad Förstner vertreten. Die Konsortialführerschaft liegt bei ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften.

Seit 2018 befindet sich die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Deutschland – kurz NFDI – im Aufbau. Das Ziel: die wertvollen Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen, zu vernetzen und dadurch besser nutzbar zu machen. In drei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) koordinierten Ausschreibungsrunden sollen bis zu 30 Konsortien für zunächst fünf Jahre mit möglicher Verlängerung um weitere fünf Jahre gefördert werden. Dafür stehen insgesamt bis zu 85 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

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Info, Axel Burchardt // UNI Jena
Fotografiken, Jens Meyer // UNI Jena

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