Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen. Jena beteiligt sich an „Handle – jetzt!“

Die Stadt Jena macht im November 2025 mit einer Reihe öffentlicher Aktionen auf häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam, Ziel ist es, Betroffene besser zu erreichen und über vertrauliche Hilfsangebote zu informieren. Die städtischen Gleichstellungsstellen arbeiten dabei eng mit lokalen Netzwerken und der Landesgleichstellungsbeauftragten zusammen, um Sichtbarkeit zu schaffen, Ansprechpartnerinnen zu nennen und Wege aus Gewaltlagen aufzuzeigen.

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Zeiss Planetarium Jena – Veranstaltungsprogramm November bis Dezember 2025

Zeiss Planetarium Jena – Veranstaltungsprogramm November bis Dezember 2025 Foto: Jenafotografx
Zeiss Planetarium Jena – Veranstaltungsprogramm November bis Dezember 2025 Foto: Jenafotografx

Aktionen und Sichtbarkeit in der Stadt

Ab dem 19. November startet in Jena eine gemeinsame Social-Media-Kampagne, die verschiedene Unterstützungsangebote vorstellt. Auf den Kanälen der Lichtstadt sind insgesamt sieben Beiträge geplant, die Beratungswege, Notrufnummern und lokale Anlaufstellen erläutern, jeweils mit konkreten Kontaktadressen für betroffene Frauen. Vom 17. bis zum 28. November wird am Historischen Rathaus die Fahne „Frei Leben ohne Gewalt“ gehisst, als sichtbares Zeichen der Solidarität und des städtischen Engagements. Am 25. November selbst findet auf dem Holzmarkt zwischen 17 und 19 Uhr eine Kundgebung statt, bei der das „Thüringer Netzwerk Feminizide stoppen“ Redebeiträge hält. Ergänzt wird die Veranstaltung durch eine Kerzenaktion mit Chorgesang des Fördervereins Jenaer Frauenhaus.

Warum die Kampagne wichtig ist

Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet, und viele Betroffene wissen nicht, an wen sie sich vertraulich wenden können. Täglich werden Frauen in Deutschland Opfer von Gewalt durch (Ex-)Partner, und ein erheblicher Anteil der Frauen erlebt im Laufe ihres Lebens geschlechtsspezifische Gewalt. Öffentlichkeitsarbeit reduziert Hemmschwellen, informiert über rechtliche und praktische Schutzmöglichkeiten, und macht deutlich, dass vertrauliche Beratung kostenfrei zugänglich ist. Genau hier setzt die Kampagne an, Ziel ist es, möglichst viele Frauen zu erreichen, bevor sich die Situation weiter zuspitzt.

Jena setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen. „Handle – jetzt!“ Symbolfoto via Pixabay
Jena setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen. „Handle – jetzt!“ Symbolfoto via Pixabay

Kampagnenfokus 2025: „Und wenn ich jetzt … handle, rette ich mich selbst“

Die diesjährige Kampagnenbotschaft greift die Unsicherheit von Ratsuchenden auf und erklärt konkrete Abläufe in Beratungsstellen. Die Botschaft lautet, dass eine erste Beratung nicht gleichbedeutend mit Verpflichtungen ist, sondern Orientierung und Sicherheitsplanung ermöglicht. Mit planvollen Schritten lassen sich Risiken reduzieren, impulsive Alleingänge werden vermieden, und Betroffene können sicherer entscheiden, welche Schritte sie gehen möchten. Ergänzend bietet die zentrale Plattform rund 200 kommunale und überregionale Beratungs- und Hilfsangebote, die das ganze Jahr über abrufbar sind.

Den fachlichen Auftakt der Kampagne bildet ein Fachtag in Ilmenau, unter dem Motto „Hinsehen. Verstehen. Handeln.“, bei dem Vertreterinnen und Vertreter aus Hilfsorganisationen, Gesundheitsdiensten, Polizei, Schulen, Jugendämtern und Verwaltung zusammenkommen. Ziel ist es, lokale Netzwerke zu stärken, Kooperationsabläufe zu verbessern und praxisnahe Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Solche Vernetzungsformate sind entscheidend, damit Hilfen schnell, koordiniert und individuell angepasst zur Verfügung stehen.

JenaMedia-Veranstaltungstipp:

1. Jenaer Lichtergarten: Adventszauber vom 5. bis 21. Dezember 2025 im Botanischen Garten 

Das Lichterdorf – Herzstück des Lichtergartens. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx
Das Lichterdorf – Herzstück des Lichtergartens. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx

Rechte kennen und Unterstützung sichern

Landes- und Kommunalstellen betonen, dass die Umsetzung internationaler Standards, wie der Istanbul-Konvention, langfristige Verpflichtungen mit sich bringt. Betroffene müssen ihre Rechte kennen und wissen, welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen. Dafür sind dauerhafte Strukturen, finanzielle Absicherung von Beratungsangeboten und niedrigschwellige Anlaufstellen notwendig. Nur so lassen sich Lücken schließen, die sonst dazu führen, dass Menschen aus Mangel an Alternativen in gefährliche Situationen zurückkehren.

Jena beteiligt sich an Kampagne „Handle – jetzt!“. Aktionen, Fahnenhissung und Kundgebung am 25.11. informieren über Hilfsangebote für Betroffene. Foto via Pixabay
Jena beteiligt sich an Kampagne „Handle – jetzt!“. Aktionen, Fahnenhissung und Kundgebung am 25.11. informieren über Hilfsangebote für Betroffene. Foto via Pixabay

Unterstützung und Hinweise für Betroffene und Helfende

Wer Unterstützung sucht, findet auf der Kampagnenplattform eine gebündelte Übersicht mit Telefonnummern, Beratungsstellen und Notfallinformationen. Betroffene, Angehörige und professionelle Helfende erhalten dort Materialien für erste Schritte, Informationen zu Schutzunterkünften und Hinweise, wie ein Sicherheitsplan aussehen kann. Lokale Beratungsstellen bieten vertrauliche Gespräche an, und Fachkräfte unterstützen bei rechtlichen Fragen, medizinischer Versorgung und psychosozialer Begleitung.

Mehr dazu unter: www.handle-jetzt.de

Terminhinweis

25. November 2025, 17:00–19:00 Uhr, Holzmarkt Jena. Kundgebung mit Redebeiträgen des „Thüringer Netzwerk Feminizide stoppen“ und Kerzenaktion mit Chorgesang des Fördervereins Jenaer Frauenhaus e.V. Weitere Informationen und eine Übersicht der Hilfsangebote sind auf der Kampagnenwebseite verfügbar.

Hashtags

#HandleJetzt #FreiLebenOhneGewalt #StopFemizide

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