EAH Jena: Zukunft der gesunden Arbeit im Fokus
Unter dem Leitmotiv „Arbeitswelt im Wandel – gesund, digital, machbar?“ fand an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) der diesjährige Tag der Gesunden Arbeit statt. Die Veranstaltung brachte Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Dienst zusammen und betonte die Bedeutung gesunder Arbeitsbedingungen als Schlüssel für Motivation, Produktivität und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
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Eröffnung: Gesundheit als strategischer Erfolgsfaktor
In ihrer Eröffnungsrede stellte Prof. Dr. Heike Kraußlach von der EAH Jena klar, dass gesunde Arbeit längst nicht mehr nur ein soziales Thema ist, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen und Institutionen. Die hohe Resonanz – mehr als 100 Anmeldungen – spiegelte das wachsende Interesse wider. Zudem hob Prof. Dr. Kraußlach die Bedeutung regionaler Anerkennung hervor: Acht Unternehmen und Einrichtungen wurden am Veranstaltungstag mit dem Thüringer Siegel für Gesunde Arbeit ausgezeichnet.

Prof. Dr. Heike Kraußlach während ihres Vortrags zu den Herausforderungen für die gesunde Arbeit der Zukunft; Foto: Lena Viertel
Herausforderungen und Treiber der Arbeitswelt von morgen
Im einführenden Vortrag gab Prof. Dr. Kraußlach einen kompakten, fundierten Überblick über die Herausforderungen für die Gesunde Arbeit der Zukunft. Sie nannte zentrale Einflussfaktoren: den demografischen Wandel, die fortschreitende Digitalisierung sowie den anhaltenden Fachkräftemangel. Diese Entwicklungen erfordern neue Konzepte – sowohl in der betrieblichen Gesundheitsförderung als auch in der Arbeitsorganisation und Personalführung.

Praxisbeispiele: Hotelbranche, Mittelstand und digitale Lösungen
Besonders praxisnah berichtete Jacqueline Schambach-Hummel, Direktorin des AHORN Panorama Hotels Oberhof, über die Veränderungen im Hotel- und Gastgewerbe. Sie zeigte, welche Maßnahmen in ihrem Haus bereits umgesetzt werden, um Belastungen zu reduzieren, Mitarbeitende zu stärken und die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen. Dabei standen flexible Dienstpläne, Weiterbildung und ergonomische Arbeitsplätze ebenso im Fokus wie Maßnahmen zur mentalen Gesundheit.
Ein weiteres wichtiges Praxisbeispiel lieferte Enrico Jakusch, Geschäftsführer der Drehtechnik Jakusch GmbH. Er demonstrierte, wie digitale Technologien nicht nur Abläufe effizienter machen, sondern durch gezielte Automatisierung und Prozessoptimierung auch mehr bezahlte Freizeit für Beschäftigte ermöglichen können. Jakuschs Beitrag unterstrich: Digitalisierung und Gesundheit sind kein Widerspruch, sondern können sich gegenseitig befördern, wenn der Mensch im Mittelpunkt bleibt.
Podiumsdiskussion: Strategien, Barrieren und Best-Practice
In der Podiumsdiskussion „Arbeitswelt im Umbruch – digital, gesund, machbar?“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus kleinen und mittleren Unternehmen, Großbetrieben sowie dem öffentlichen Dienst. Themen waren konkrete Umsetzungsstrategien, Kosten-Nutzen-Erwägungen sowie Hürden bei der Implementierung. Im Austausch wurden Best-Practice-Beispiele vorgestellt – von partizipativen Veränderungsprozessen bis hin zu technischen Lösungen, die Routineaufgaben entlasten.#
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Auszeichnungen: Thüringer Siegel würdigt Engagement
Ein Höhepunkt war die Verleihung des Thüringer Siegels für Gesunde Arbeit durch das Netzwerk Gesunde Arbeit in Thüringen. Besonders herausragende Arbeitgeber erhielten Anerkennung:
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Goldsiegel: Stadtverwaltung Jena, Universität Erfurt, AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kommunalservice Jena.
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Silbersiegel: Diako Thüringen gGmbH, SERIMED GmbH & Co. KG, Materion Balzers Optics.
Die Auszeichnungen dokumentierten unterschiedliche Wege zu gesunden Arbeitsbedingungen – von strukturellen Maßnahmen über gezielte Präventionsprogramme bis zu strategischer Personalentwicklung.
Förderpreis: MERKUR PRIVATBANK würdigt Innovation
Seit Beginn der Siegel-Verleihung unterstützt die MERKUR PRIVATBANK KGaA das Netzwerk mit einem Förderpreis. Dieses Jahr überreichte Nicole Meier den Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro an die SERIMED GmbH & Co. KG als Anerkennung für innovative und wirkungsvolle Maßnahmen zur Förderung gesunder Arbeit.

Vernetzung und Ausblick
Beim anschließenden Get-together nutzten Teilnehmende die Gelegenheit zum Austausch und zur Netzwerkarbeit. Der Tag machte deutlich: Gesunde Arbeit lässt sich nur gemeinsam gestalten – durch Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik sowie durch sichtbare Anerkennung von Vorreitern. Die Impulse aus Jena liefern konkrete Anknüpfungspunkte für Unternehmen und Einrichtungen, die ihre Arbeitswelt gesund, digital und zukunftsfähig gestalten wollen.
Weitere Informationen: Netzwerk Gesunde Arbeit in Thüringen – https://www.eah-jena.de
Info, EAH Jena | Fotos, Lena Viertel // EAH Jena | Veranstaltungen im Eventkalender


















