Viel Zuspruch für den Jenaer Klima-Aktionsplan bei Veranstaltung für Bürgerinnen und Bürger
Bei einer öffentlichen Veranstaltung hat die Stadt Jena ihren Klima-Aktionsplans vorgestellt. Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung ins Historische Rathaus gefolgt, um zu erfahren, wie Jena bis 2035 klimaneutral werden kann. Nach der Präsentation diskutierten die Teilnehmenden teils kontrovers über verschiedene Maßnahmen. Von besonderem Interesse waren hierbei die Themenfelder Mobilität und klimaneutrale Verwaltung.
Das Thema Mobilität ist für die Bürgerinnen und Bürger im Alltag besonders sichtbar und wurde entsprechend emotional diskutiert. Einigkeit herrschte unter den Teilnehmenden darüber, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs sinken muss, um das vom Stadtrat beschlossene Klimaziel erreichen zu können. Der Fuß,- Rad- und öffentliche Personennahverkehr hingegen muss deutlich gestärkt werden. Um dies erreichen zu können wird derzeit u.a. ein Radverkehrsplan Jena 2035+ erarbeitet. Viele Besucherinnen und Besucher interessierten sich darüber hinaus für die Klimaschutzaktivitäten innerhalb der Verwaltung bis zum Jahr 2035.
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Dabei wurde deutlich, dass die Stadtverwaltung durch ihre Vorbildfunktion vorangehen muss und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Wirtschaft zu mehr Klimaschutz motivieren sollte. Auch die Sichtbarkeit der Klimaschutzaktivitäten der Verwaltung müsse erhöht werden. Der Klima-Aktionsplan schlägt hierfür eine Klimaschutz-Kampagne vor, mit der über den Zeitraum bis zum Jahr 2035 informiert, sensibilisiert und motiviert werden soll.
Bürgermeister Christian Gerlitz zeigt sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Das Ziel war neben der frühzeitigen Vorstellung des Entwurfs vor allem die Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern über die geplanten Maßnahmen. Wir haben Anregungen und Hinweise mitgenommen, aber auch viel Zustimmung für unseren Klimaaktionsplan erhalten. Das konstant große Interesse am Klima-Aktionsplan zeigt uns erneut, dass der Klimaschutz ein ganz zentraler Bestandteil der gesellschaftlichen Debatte in Jena ist.“
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Nachdem der Entwurf des Klima-Aktionsplans der Öffentlichkeit nun vorgestellt und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen wurden, folgt die fachliche Prüfung der neuen Vorschläge. Außerdem werden weitere Abstimmungen, sowohl verwaltungsintern mit den relevanten Fachdiensten als auch mit den Fraktionen des Stadtrates folgen müssen. Nach der Überarbeitung wird die Stadtverwaltung dem Stadtrat die finale Fassung des Klima-Aktionsplans zur Diskussion und Beschlussfassung vorlegen. Sofern die Stadtverordneten ihm zustimmen, werden die Maßnahmen umgesetzt.
Der Weg zum Klima-Aktionsplan
Seit Dezember 2021 erarbeitet die Stadt Jena gemeinsam mit der target GmbH, vielen lokalen Akteuren aber auch den Bürgerinnen und Bürgern Jenas den Klima-Aktionsplan. Ziel ist es aufzuzeigen, mit welchen Maßnahmen Jena klimaneutral werden kann, welche Kosten dabei auf die Stadt zukommen und wie viel Personal erforderlich sein wird. Die Grundlage hierfür schafft der Stadtratsbeschluss „Jena klimaneutral bis 2035“ vom 14. Juli 2021.
Ein Arbeitskreis – bestehend aus 36 Mitgliedern aus Verwaltung, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft, Wohnungsunternehmen, Stadtwerken und vielen weiteren – fungiert als zentrales Gremium bei der Erarbeitung. Die Maßnahmen, wie Jena bis 2035 klimaneutral werden kann, wurden von den Arbeitskreismitgliedern in sieben verschiedenen workshopartigen und themenspezifischen Werkstätten erarbeitet. In den Workshops ging es um die Themen Mobilität, klimaneutrale Verwaltung, Aktivierung der Zivilgesellschaft, Gebäude- und Quartierssanierung, Rolle der Stadtwerke, klimaneutrale Unternehmen sowie Konsum und Ernährung.
Gelungene Bürgerbeteiligung: Viele Ideen für den Klima-Aktionsplan
Auch die Jenaer Bevölkerung konnte sich im Rahmen von unterschiedlichen Bürgerbeteiligungsformaten aktiv am Erarbeitungsprozess beteiligen. So veranstaltete der Runde Tisch „Klima und Umwelt“ am 24. April 2022 den „Klima-Tag-Jena“, bei dem Ideen für den Klima-Aktionsplan diskutiert und gesammelt wurden. Darüber hinaus konnten die Bürgerinnen und Bürger von März bis Anfang Juli über eine Online-Ideen-Karte Vorschläge für ein klimaneutrales Jena einbringen. Insgesamt sind dabei über 800 Vorschläge eingegangen, wobei sich viele nach intensiver Prüfung auch im gestern vorgestellten Entwurf wiederfanden.
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Fotografik: Newsteam Stadt Jena