Razzien und Hausdurchsuchungen am 01.07. in Jena 

Am 13.März 2021 kam es im Bereich Löbderstraße in Jena zu einem schweren Landfriedensbruch.

Mehrere schwarz gekleidete und vermummte Personen beschädigten bzw. besprühten Geschäftsgebäude und hinterließen ein Bild der Zerstörung in der Lichtstadt.

Doch sowohl vor der Tat im März, als auch in der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder zu sogenannten Kleingruppenaktionen, die durch Sachbeschädigungen, unter anderem an Bankfilialen, und durch eine Vielzahl an Graffitistraftaten in der Innenstadt von Jena geprägt waren. Innerhalb der sozialen Medien wurden Bekennerschreiben veröffentlicht, die Rückschlüsse auf eine Tatbeteiligung der linkspolitischen Szene in Jena zulassen.

Das Jena eine starke linkspolitische Szene aufweist, ist kein Geheimnis. Innerhalb dieser besteht ein kleiner Anteil, der sich aus extremistischen, teilweise gewaltorientierter Personen zusammensetzt. Die Polizei reagierte auf diese Übergriffe mit der Bildung einer Sonderkommission, unter Federführung der Kriminalpolizei Jena. Nach akribischer Ermittlungsarbeit wurden im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft Gera insgesamt neun Durchsuchungsbeschlüsse bei Tatverdächtigen erwirkt.

Sachbeschädigung in der Jenaer Innenstadt, Fotografik
Sachbeschädigung in der Jenaer Innenstadt, Fotografik Jenafotografx.de

In den Morgenstunden des 01.Juli 2021 wurden diese, in Zusammenarbeit mit Fremdkräften der Thüringer Polizei, umgesetzt und realisiert. Nach aktuellem Erkenntnisstand wird eine Vielzahl der Tatverdächtigen den Gruppierungen HORDA AZZURO und HARAKIRI zugerechnet. Im Rahmen der Durchsuchungen konnten diverse verfahrenserhebliche Beweismittel sichergestellt und beschlagnahmt werden.

Info, Thüringer Polizei Landespolizeiinspektion Jena // Pressemitteilung

Sachbeschädigung in der Jenaer Innenstadt, Fotografik Jenafotografx.de
Sachbeschädigung in der Jenaer Innenstadt, Fotografik Jenafotografx.de

Pressemitteilung Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V., 01. Juli 2021

In den Morgenstunden des 01. Juli 2021 kam es in Jena zu mehreren Hausdurchsuchungen aufgrund des Tatvorwurfs des schweren Landfriedensbruchs. Den betroffenen Personen wird vorgeworfen, am 13. März 2021 in der Jenaer Innenstadt mehrere Geschäfte besprüht und beschädigt zu haben. Bereits am Vormittag des 01. Juli berichteten unterschiedliche Pressehäuser von „Hausdurchsuchungen in der Jenaer Ultràszene“.

Die entsprechenden Artikel basierten ausschließlich auf Aussagen und Stellungnahmen der Thüringer Polizei. Betroffene und/oder deren rechtliche Vertreter*innen wurden zu den Vorwürfen nicht angehört, stattdessen wurden pauschal die gesamte Jenaer Fanszene und insbesondere die Gruppen Horda Azzuro und HArakiri durch namentliche Nennung vonseiten der Polizei gezielt diffamiert.

Die Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V. verurteilt dieses diffamierende Vorgehen der Polizei auf das Schärfste! Offensichtlich geht es den ermittelnden Behörden einzig und allein darum, politische Straftaten in den Fußballkontext einzubetten und gezielt Stimmung gegen die gesamte aktive Fanszene des FC Carl Zeiss Jena zu machen. Dabei scheint jedes Mittel recht zu sein, um selbst bei Ereignissen, die überhaupt nichts mit dem FC Carl Zeiss Jena zu tun haben, einen Bezug zur aktiven Fanszene des FCC herzustellen.

KLARSTELLUNG ZU DEN HAUSDURCHSUCHUNGEN AM 01.07.2021

Die Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V. empfindet dieses Vorgehen als absolut respekt- und pietätslos gegenüber dem FC Carl Zeiss Jena, allen aktiven Fans des Vereins und allen Mitstreiter*innen der in der Presseerklärung genannten Gruppen. Die absurden Unterstellungen, dass gerade diejenigen Fans, welche wöchentlich im Ernst-Abbe-Sportfeld und in fremden Stadien für die eigene Stadt eintreten und immer wieder solidarische Aktionen für die Stadt Jena und ihre Bewohner*innen durchführen, nun für gezielte Sachschäden und organisierte Angriffe verantwortlich sein sollen, entbehren jeder Grundlage.

Jetzt, wo die Polizei im Rahmen der FCC-Spiele keine Konfrontation mit den Fans mehr suchen und dementsprechend keine reißerischen Schlagzeilen produzieren kann, soll dieser Weg gegangen werden, um die aktive Fanszene des FC Carl Zeiss Jena zu schädigen.

Wir als Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V. stellen uns diesem Vorgehen der Polizei entgegen und kritisieren zudem den einseitigen Informationsfluss in Richtung der Pressehäuser, in denen die von der Polizei getätigten Aussagen unkommentiert aufgenommen und veröffentlicht wurden. Vor allem aber stehen wir solidarisch zu den Betroffenen, deren Wohn- und Schlafzimmer durchwühlt worden sind, obwohl ihnen eine Tatbeteiligung unerklärlich und zu Unrecht vorgeworfen wird. Wir hoffen, dass die gezielte Diffamierung des FCC und gezielte Angriffe auf seine Fans nicht Schule machen und zur Regelmäßigkeit verkommen.

Info, Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V., 01. Juli 2021

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Fotografik, Stadt Jena