Ausgezeichnete Forschung: Hybridgläser aus Jena erhalten Chemiepreis
Dalton Horizons Prize für bahnbrechende Materialinnovation
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde von der Royal Society of Chemistry mit dem Dalton Horizons Prize ausgezeichnet. Im Zentrum der Ehrung steht die Entwicklung neuartiger Hybridgläser, die vielfältige Anwendungen – etwa bei der Gastrennung – ermöglichen.
Veranstaltungshinweis:
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Forschung mit weltweiter Zusammenarbeit
Prof. Lothar Wondraczek, Inhaber des Lehrstuhls für Glaschemie am Otto-Schott-Institut der Universität Jena, ist Teil des ausgezeichneten Teams. „Die Auszeichnung ist eine bedeutende Bestätigung unserer internationalen Kooperation und der lokalen Arbeit hier in Jena“, erklärt der Materialwissenschaftler.

Die preisgekrönte Forschung befasst sich mit Hybridgläsern, die metallorganische Gerüstverbindungen (MOFs) mit den Eigenschaften klassischer Gläser kombinieren.
Was macht Hybridgläser so besonders?
Hybridgläser vereinen zwei bislang getrennte Materialwelten:
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die strukturvielfalt von MOFs, die oft nur als Pulver existieren
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die formbare, stabile Struktur von Gläsern
Das Besondere: Das MOF-Pulver lässt sich schmelzen und in komplexe Formen bringen – ohne thermische Zersetzung. So wurde etwa eine optische Linse entwickelt, deren Lichtbrechung variiert, je nachdem, welche Gase sie umgeben. Ein mögliches Einsatzgebiet ist die Entwicklung intelligenter Sensoren.
Wissenschaftspreis für Exzellenz und Teamarbeit
Der Dalton Horizons Prize würdigt herausragende Entdeckungen in der anorganischen Chemie – mit besonderem Fokus auf Teamarbeit. Das prämierte Projekt vereinte 17 Forschende aus zehn Ländern.
Prof. Wondraczek dankt besonders Prof. Thomas Douglas Bennett, ehemals Fellow in Jena und heute Professor an der University of Canterbury (Neuseeland):
„Er hat das Forschungsfeld entscheidend mitgestaltet und international vernetzt. Der Preis motiviert uns, diesen innovativen Weg weiterzugehen.“
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Info, Ute Schönfelder // UNI Jena
Fotografik: Jens Meyer // UNI Jena