Anlässlich des IDAHOBIT: Grüne fordern stärkere Maßnahmen zum Schutz queerer Communities in Jena

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai 2025 üben die Grünen in Jena deutliche Kritik: Queerfeindliche Übergriffe würden nach wie vor unzureichend erfasst, und auch im aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung fehle es an klaren Maßnahmen und einer ernsthaften Berücksichtigung der LGBTQIA+-Community.

IDAHOBIT 2025: Grüne fordern konsequenteren Schutz und mehr Sichtbarkeit für queere Menschen in Jena, Foto: CSD Jena 2022, Jenafotografx.de
IDAHOBIT 2025: Grüne fordern konsequenteren Schutz und mehr Sichtbarkeit für queere Menschen in Jena, Foto: CSD Jena 2022, Jenafotografx.de

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Die offiziellen Statistiken zu Übergriffen auf queere Menschen in Thüringen vermitteln ein verzerrtes Bild – die gemeldeten Fallzahlen sind vergleichsweise niedrig und spiegeln nicht die tatsächliche Bedrohungslage wider. Ein zentrales Problem liegt in der unzureichenden Erfassung solcher Straftaten: Die Kategorie „Hasskriminalität“, unter die queerfeindliche Taten fallen, wird in den statistischen Veröffentlichungen des Thüringer Landeskriminalamts nicht einmal gesondert ausgewiesen. Zudem geht der Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter in Deutschland davon aus, dass die Dunkelziffer bei 80 bis 90 Prozent liegt.

➤ Veranstaltungen in Jena

Julia Burkhardt, Kreissprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jena, betont:
„Dass queerfeindliche Gewalt in den offiziellen Statistiken faktisch unsichtbar bleibt, ist ein untragbarer Zustand. Wir brauchen eine klare Benennung und konsequente Bekämpfung von Queerfeindlichkeit. In Bremen geht die Polizei mit gutem Beispiel voran und richtet Safe Spaces für Betroffene ein – Orte, an denen Anzeigen aufgenommen und Beratungen angeboten werden. Auch Jena sollte diesen Weg gehen.

Besserer Schutz queerer Communities in Jena. Foto: CSD Jena 2022, Jenafotografx.de
Besserer Schutz queerer Communities in Jena. Foto: CSD Jena 2022, Jenafotografx.de

Ein Blick in den aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung zeigt deutlich, welchen Stellenwert die LGBTQIA+-Community dort einnimmt: Sie wird mit keinem einzigen Wort erwähnt. Das ist ein alarmierendes Signal – insbesondere mit Blick auf die kommenden vier Jahre in einem Bundesland, in dem rechtsextreme Parteien zunehmend Zustimmung erhalten.,

Kreissprecher Sebastian Götte erklärt

Dass die Belange der LGBTQIA+-Community im Regierungsvertrag der Brombeere faktisch keine Rolle spielen, ist beschämend. Der Staat hat die Pflicht, die Rechte und den Schutz aller Menschen zu gewährleisten. Wir fordern daher ein unmissverständliches Bekenntnis der Landesregierung zum Schutz queerer Menschen in Thüringen sowie die konsequente Umsetzung entsprechender Maßnahmen.“

Veranstaltungshinweis:

transGLOBAL BASS Electrofized World Music from Afro House to Tropical Bass 28.05.2025 

Das Ziel dieser Veranstaltung: Menschen und Kulturen auf musikalischer wie sozialer Ebene zusammenbringen und die Begeisterung für Weltoffenheit und Vielfalt spürbar machen.

transGLOBAL BASS Electrofized World Music from Afro House to Tropical Bass
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Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) erinnert an den 17. Mai 1990 – den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen hat. Der Tag ist weltweit ein wichtiges Signal gegen Diskriminierung und Gewalt gegenüber LGBTQIA+-Personen.

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Info, Grüne Jena
Fotos, Frank Liebold // Jenafotografx.de