🏢 Begegnungsstätte im Stadtteilzentrum LISA schließt Ende 2025. AWO-Angebote werden übergeleitet – Wohnberatung bleibt bestehen.
Die Begegnungsstätte im Stadtteilzentrum LISA im Jenaer Stadtteil Lobeda wird zum 31. Dezember 2025 geschlossen. Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung zwischen dem AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e. V. als Träger und der Stadtverwaltung Jena auf Basis einer fachlichen Bewertung getroffen. Während die Wohnberatung der AWO in der Goethe Galerie und im Rahmen aufsuchender Angebote weitergeführt wird, enden die Angebote der Begegnungsstätte selbst am 30. September 2025.
Update der Stadtverwaltung Jena vom 01.08.2025:
Das Stadtteilzentrum LISA bleibt unverändert in seiner gewohnten Form geöffnet und aktiv. Ebenso das Gaststättenangebot Simis. Lediglich das Angebot der durch die AWO betriebenen Seniorenbegegnungsstätte im LISA endet zum 31. Dezember 2025.
Das LISA bleibt Ort für Kultur, Begegnung und Miteinander
Das Stadtteilzentrum LISA ist und bleibt ein zentraler Ort für Begegnung, Kultur und Engagement in Jena-Lobeda. Der große Veranstaltungssaal, die mietbaren Räume für Vereine, Kulturveranstaltungen, private Feiern und Seminare sowie die im Haus ansässigen Institutionen – darunter das Büro des Ortsteilbürgermeisters, gastronomische Angebote und soziale Organisationen – bleiben in vollem Umfang erhalten.
Das LISA bleibt das kulturelle Herzstück Lobedas – mit Konzerten, Lesungen, Tanzabenden, Ausstellungen, Vereinsarbeit und vielem mehr. Seit seiner Eröffnung 1998 ist es ein barrierefreier Ort für alle Generationen, in dem bürgerschaftliches Engagement, kulturelles Leben und soziale Teilhabe aktiv gelebt werden – und so soll es auch bleiben.
Die Stadtverwaltung bedankt sich bei allen Engagierten im Stadtteil und im LISA und freut sich auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Hauses.
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📉 Rückgang der Nutzung und gestiegene Kosten
Die Schließung ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse der Angebotsentwicklung, Nutzung und finanziellen Rahmenbedingungen:
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Die monatlichen Besuchendenzahlen sind deutlich gesunken:
von 619 im Jahr 2017 auf 420 in 2024 und nur noch 280 bis Juli 2025. -
Der städtische Zuschuss stieg in diesem Zeitraum von ca. 55.800 € auf ca. 79.000 €, bei gleichzeitig reduzierter Personalausstattung (von 40 auf 24 Wochenstunden).
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In mehreren Qualitätsgesprächen wurden konzeptionelle Risiken festgestellt, u. a. durch hohe Fluktuation im Personal und gestiegene Belastung der Mitarbeitenden.
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Der Träger erklärte, ab 2026 keinen Eigenanteil mehr leisten zu können – dieser lag zuletzt bei über 9.500 € jährlich.
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Eine Erhöhung des städtischen Zuschusses ist nicht realisierbar.
Die aktuelle Haushaltsperre war nicht der Hauptgrund, sondern hat die schon getroffene fachliche Bewertung lediglich bestätigt und beschleunigt.
🧓 Demografischer Wandel verändert Anforderungen
Die demografische Entwicklung in Jena-Lobeda zeigt eine sinkende Gesamtzahl älterer Menschen, während der Anteil der Hochaltrigen (über 80 Jahre) steigt. Das bedeutet neue Anforderungen an alltagsnahe, flexible und aufsuchende Angebote. Die Stadt Jena reagiert bereits darauf:
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Das Projekt agathe wurde seit 2024 personell auf 2,5 Stellen aufgestockt.
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Einrichtungen wie das Stadtteilbüro, KLEX, Thekiz, Kubus oder das DRK übernehmen zunehmend soziale Aufgaben.
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Im DRK-Begegnungszentrum Lobeda-Ost (Ernst-Schneller-Straße 10) stehen zusätzliche Räumlichkeiten für neue Formate zur Verfügung.
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🔄 Überleitung der Angebote im Stadtteil
Die Angebote im LISA werden bis Ende September 2025 schrittweise beendet. Derzeit laufen intensive Gespräche mit Ehrenamtlichen, Trägern und Stadtteil-Akteuren, um bewährte Formate wie Treffs, Gruppen oder Beratungen an geeignete neue Orte zu überführen.
Im September 2025 findet eine Informationsveranstaltung statt, bei der die neuen Angebotsorte und Formate vorgestellt werden.
🎯 Ziel: Teilhabe sichern, Strukturen erhalten
Die Stadt Jena verfolgt das Ziel, den Übergang sozial verantwortungsvoll und zukunftsorientiert zu gestalten. Bestehende soziale Strukturen sollen erhalten bleiben und durch neue, bedarfsorientierte Angebote ergänzt werden. Dabei stehen zwei Schwerpunkte im Fokus:
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Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen
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Wirtschaftlich verantwortungsvoller Mitteleinsatz
Die Schließung der Begegnungsstätte LISA zum Jahresende markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Stadtteilarbeit in Jena-Lobeda. Durch kluge Umstrukturierung, Nutzung bestehender Ressourcen und zielgerichtete Weiterentwicklung soll ein soziales Netz erhalten bleiben, das den neuen Bedürfnissen älterer Menschen gerecht wird.
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