Suchthilfe rettet Leben

Am 21. Juli  ist der jährliche Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen. Im Jahr 1994 starb am 21. Juli in Gladbeck der junge Drogengebraucher Ingo Marten. Seiner Mutter gelang es unter Mithilfe der Stadt, eine Gedenkstätte für Ingo und andere verstorbene Drogengebraucher*innen zu installieren, den in den nächsten Jahren weitere Orte der Erinnerung und Mahnung folgten. Der erste Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige wurde 1998 begangen. Dieser Tag wird seit vielen Jahren zum Anlass genommen auf das Thema der drogenbedingten Todesfälle aufmerksam zu machen und den Blick auf die Lebenden zu richten.

2020 verstarben in Thüringen 40 Menschen in Folge des Konsums illegalisierter Drogen (26 Drogentote 2019)1. Die 3.122  Patient*innen hatten 2019 eine stationäre Krankenhausbehandlung2 auf Grund einer Psychischen und Verhaltensstörung durch psychoaktive Substanzen (außer Alkohol und Tabak) in Thüringen, im Jahr zuvor (2018) waren es 2.312.

Rückblick auf den Drogentotengedenktag am 21. Juli in Jena

Mit einem gemeinsamen Infostand auf dem Holzmarkt trugen auch die Jenaer Angebotsträger am Mittwoch das Thema in die Öffentlichkeit und sprachen mit interessierten Passanten. Die Anzahl der im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen Verstorbenen in Thüringen wurde durch 40 aufgestellte Kerzen symbolisiert. Die Weiterentwicklung von Angeboten zur Risikominimierung und Aufklärung, sowie die Erweiterung von Unterstützungsangeboten bei der Bewältigung von Abhängigkeitserkrankungen stehen für die Veranstalter des Infostands auch in diesem Jahr im Vordergrund. Drogengebraucher*innen benötigen verschiedenste Unterstützungsangebote, welche sich an den unterschiedlichsten Lebenssituationen orientieren und somit eine annehmbare Hilfe ermöglichen.

Im Bild: von links nach rechts: Claudia Plöttner, Kontaktcafé; Katrin Heinrich, AIDS-Hilfe; Ina Karsten, Suchtberatungsstelle; Christiane Hofmann, Suchthilfekoordinatorin; Michael Lischke, Suchtberatungsstelle. © Stadt Jena
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von links nach rechts: Claudia Plöttner, Kontaktcafé; Katrin Heinrich, AIDS-Hilfe; Ina Karsten, Suchtberatungsstelle; Christiane Hofmann, Suchthilfekoordinatorin; Michael Lischke, Suchtberatungsstelle.
Foto: Stadt Jena

Das Kontaktcafé der Hilfe zur Selbsthilfe – Begegnung Jena e.V., die Suchtberatungsstelle der  SiT gGmbH, der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadtverwaltung, die AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen und die Selbsthilfegruppe „Chill Out“ bieten den Drogengebraucher*innen in Jena ein Angebotsnetz von niedrigschwelligen Hilfen und offenen Gesprächsangeboten, über die Beratung und Behandlung von Abhängigkeitsproblematiken bis hin zu Nachsorge und Selbsthilfegruppenangeboten. Die Jenaer  Suchthilfekoordinatorin Christiane Hofmann betont: „Suchthilfe rettet Leben. Die Anlaufstellen in unserer Stadt bieten vielfältige Hilfen für die individuellen Problemlagen und beraten kostenfrei, kompetent und vertrauensvoll – natürlich auch Angehörige.“

Suchtberatungsstelle der SiT gGmbH
Kritzegraben 4
07743 Jena
psbs-jena@sit-online.org
Telefon: 03641 / 44 93 22

Kontaktcafé Hilfe zur Selbsthilfe – Begegnung Jena e.V.
Werner-Seelenbinder-Str. 26
07747 Jena
kontaktcafe@selbsthilfe-jena.de
Telefon: 03641 / 474 88 33

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