Jenaer Stadtrat beschließt am Mittwoch mit großer Mehrheit – Klimaneutralität bis 2035zu erreichen
Der Stadtrat Jena hat am Mittwoch Abend mit großer Mehrheit der Beschlussvorlage zugestimmt, Jena bis 2035 klimaneutral zugestaltenund dafür einen Maßnahmenplan in Auftrag zu geben. Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Klimaentscheid Jena“, auf deren Bürger*innenbegehren der Beschluss fußt, zeigen sich zufrieden mit dieser Entwicklung:
„Nachdem wir seit Sammlungsbeginn vor nicht einmal zwei Wochen bereits weit über 1000 der knapp 6000 erforderlichen Unterschriften für ein erfolgreiches Begehren gesammelt haben, können wir die Sammlung nun viel eher als gedacht schon wieder beenden“, soJanka Vogelvom Klimaentscheid.
Durch den Stadtratsbeschluss kann die Erstellung und Umsetzung des geforderten Klima-Aktionsplans deutlich beschleunigt werden. Nach Einreichung des Bürger*innenbegehrenszeigtesich die Stadtverwaltung von den Forderungen, die der Einhaltung des Pariser Klimaabkommensauf lokaler Ebeneentsprechen, überzeugt. Stadtentwicklungsdezernent Christian Gerlitz und der Oberbürgermeistermachten sichdie Forderungen des Bürger*innenbegehrens daraufhin ohne Abstriche zu eigen und brachten sie als Beschlussvorlage am 14. Juli in den Stadtrat ein. Diese ist nun mit sehr großer Mehrheitbeschlossen.
Vor dem Hintergrund dermenschengemachten Klimakrisewurde vor zwei Jahren in Jena der Klimanotstand ausgerufen. Da auf diesen symbolischen Beschluss die nötigen Ziele und Maßnahmen nicht folgten,beschäftigt sich eine Bürger*inneninitiative seit 9 Monaten mit dem Ziel,das Leben in Jena bis 2035 klimaneutral zu gestalten.
Damitgehtder jetzige Stadtratsbeschlussweit über die bisherigen Klimaschutzdokumente der Stadt hinaus.Magdalena Wißkirchenerläutert: „Nirgends wurde bisher der Zeitpunkt festgeschrieben, ab dem Jena nicht länger zur Klimakrise beiträgt – also klimaneutral wird.
Wir konnten diese Lücke endlich schließen und haben nun mit 2035 ein Jahr erwirkt, das mit dem 1,5°-Ziel gerade noch kompatibel ist. Da ab dieser kritischen Marke unkontrollierbare Prozesse im Klimasystem mit hoher Wahrscheinlichkeit in Gang kommen, war diese Zielmarke für uns bei aller Ambitioniertheit unverhandelbar.“
Ein wichtiges Element, das diesem Ziel im aktuellen Stadtratsbeschluss beigefügt wurde, istdie Erarbeitung eines Klima-Aktionsplans,welcher die Umsetzungder Klimaneutralität mit den zu ergreifenden Maßnahmen unterlegen wird. Diese sollen mitder Bevölkerungdurch Bürger*innenbeteiligungsprozesseabgestimmtwerden.„Die ErarbeitungkonkreterMaßnahmennach wissenschaftlichen Kriterienwar eines unserer Kernanliegen, um zu erreichen,dass die Stadtdie gestecktenZiele auchwirklich umsetztund diese nicht nur Symbolpolitik bleiben„, sagtVincent Leonhardi.
Klima-Aktionsplan wird aufzeigen – was nötig ist
Es wird sichdaherin den kommenden Jahren erst zeigen, ob die tatsächliche Umsetzung der Klimaneutralität bis 2035 ebenso engagiert betrieben wird, wie sichimStadtrat jetztzuWahlkampfzeiten mit breiter Mehrheit zu diesem Ziel bekannt wurde.Dazu Hannes Scheffel vom Klimaentscheid Jena:„Der Klima-Aktionsplan wird aufzeigen, was nötig ist, um das 1,5°-Ziel auf Jena gerechnet einzuhalten. Und wir – der Klimaentscheid wie auch die gesamte Bewegung – können die kommenden politischenEntscheidungennun daran messen.Wir werden diese Möglichkeit nutzen.“
Schon jetzt sind manche Schritte absehbar. Beispielsweise muss die Stadt in den nächsten Jahren auf eigenen Flächen wesentlich mehr für die Nutzung der Sonnenenergie und gemeinsam mit dem Umland für die Nutzung der Windenergie und Energiespeicher tun. Der Klimaentscheid regt zudem eine Prüfung an, ob bereits gefasste oder geplante Beschlüsse, die sich wie der kostenintensive Ausbau von Infrastruktur für motorisierten Individualverkehr negativ auf die Klimabilanz der Stadt auswirken, noch mit den nun verschärften Zielen vereinbaren lassen.
Klimaentscheid beendet Unterschriftensammlung
Wie abgesprochen beendet der Klimaentscheid nundie Unterschriftensammlungund damit das Bürger*innenbegehren, das mit dem inhaltlich äquivalenten Stadtratsbeschlussüberflüssiggeworden ist.Weiterhinwill die Gruppe dieMenschen inJenamitder Dringlichkeitvon Klimakrise und Klimaschutz konfrontieren und Lösungsansätze für Jena mit Expert*innen öffentlich diskutieren.
Im Hinblick auf das in enger Zusammenarbeit agierende zweite Bürger*innenbegehren in Jena ergänztMichaela Daffner:„Dem Radentscheid Jena drücken wirumso mehrdie Daumen, dassermitseinemBegehren, das ebenfalls hohe Klimarelevanz hat, erfolgreichist.“
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