Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben unterstützen

das Projekt Jugend Stärken im Quartier (JUStiQ) lief in Jena seit dem 01.01.2015 und endete zum Ende Juni 2022. In den 7 ½ Jahren betrug das gesamte Finanzvolumen 1,3 Millionen Euro. Dies wurde durch die Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und des Europäischen Sozialfonds ermöglicht.

Mit den Geldern wurden Unterprojekte ermöglicht, in denen junge Menschen bis zum 26. Lebensjahr der Übergang in das Arbeitsleben erleichtert wurde.

Die Projekte im Einzelnen:
„KP 14“ durch die ÜAG
„Aufsuchende Arbeit im Jugendmigrationsdienst“ durch die AWO
„Auszeit“ durch den Wurzelwerke e.V.

Zum Abschluss der Förderperiode besuchten Sozialdezernent Eberhard Hertzsch, Fachdienstleiterin Jugend und Bildung, Christine Wolfer und Rico Wohland vom Fachdienst Jugendhilfe den Wurzelwerke e.V., welcher das Projekt Auszeit durchführt. Hier werden junge Schülerinnen und Schüler, welchen der Anschluss in der Schule abhanden gekommen ist, die Möglichkeit gegeben, Struktur des Tagesablaufs und praktische Erfahrung durch eine schulische Auszeit und gärtnerische Tätigkeit zu erhalten.

JUGEND STÄRKEN im Quartier

Das Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“, das mit Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) umgesetzt wird, unterstützt junge Menschen dabei, sich in Schule, Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft zu integrieren. Ziel ist, dass sie aktiviert und ihre Kompetenzen und Persönlichkeit gestärkt werden. (Hintergrund-Informationen)

Auf einem Gelände an der Saale sind das ganze Jahr über alle Arbeiten rund um die Beetpflege möglich. Das geerntete Gemüse wird dann auch auch zusammen gekocht. Aber auch die schulischen Pflichten werden eingehalten. So wird die Erledigung von Hausaufgaben gemeinsam angegangen. Jens Huschenbett vom Verein fasst das Angebot für die Jugendlichen mit drei Worten zusammen: Zuwendung, Struktur und Beachtung.

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Besonders eindrücklich berichtete er von einem 10-jährigen Schüler, welcher in der Schule überhaupt nicht klar kam und den Unterricht massiv störte. Durch die sechs Wochen in der Auszeit, konnte er eine komplett neue Sicht auf die Dinge des täglichen Lebens erfahren: Woher kommt das Essen? Wie viel Mühe steckt in der Pflege von Pflanzen? Welche anderen Lebenssichten gibt es? Und ganz wichtig: Wie erfolgreich ist meine Mühe um eine gute Ernte? Dieser Schüler hat inzwischen seinen Schulabschluss gemeistert und begann eine Ausbildung. Solche Erlebnisse zeigen die Erfolge der Auszeit.

Vertreter des Vereins Wurzelwerke e.V. mit Rico Wohland, Christine Wolfer und Dezernent Eberhard Hertzsch vor einem Beet des Projektes. // Foto: Newsteam Stadt Jena
Vertreter des Vereins Wurzelwerke e.V. mit Rico Wohland, Christine Wolfer und Dezernent Eberhard Hertzsch vor einem Beet des Projektes. // Foto: Newsteam Stadt Jena

Dezernent Eberhard Hertzsch merkte allerdings an, dass mit dem Ende der Förderung JUStiQ durch die aktuellen Thüringer Richtlinien keine Möglichkeit für die gezielte Förderung von Jugendlichen unter 15 gibt. Das Beispiel des Schülers zeigt aber, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfen anzubieten. Das Auszeit-Projekt für schulabstinente Schüler wird in den Katalog des Fachdienstes Jugendhilfe aufgenommen und eine Fortführung gewährt.

In allen Teil-Projekten konnten zusammengenommen 620 Jugendliche unterstützt werden. Die vom Bund vorgegeben Ziele sind somit erreicht. Der Dank gilt an die Projektträger ÜAG, AWO und Wurzelwerke e.V. Die Koordination und die nicht immer leichte Abrechnung der Projekte lag in der Hand von Kolleginnen des Fachdienstes Jugendhilfe. Über die Aktivierungsrichtlinie des Landes Thüringens können ab Juli die Projekte der ÜAG und AWO weitergeführt werden.

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