Jena plant neue Kita-Gebühren ab Herbst 2025
Die Stadt Jena will ab Herbst 2025 die Kindergarten-Gebühren neu berechnen. Ziel ist eine gerechtere Verteilung der Beiträge. Ein entsprechender Entwurf zur Änderung der Gebührensatzung soll dem Stadtrat am 27. August 2025 zur Entscheidung vorgelegt werden.
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Hintergrund: Stadtratsauftrag wegen gestiegener Kosten
Bereits im Dezember 2024 hatte der Stadtrat den Oberbürgermeister im Rahmen des Doppelhaushalts 2025/26 beauftragt, eine neue Gebührensatzung zu erarbeiten. Die bisherige Satzung stammt im Wesentlichen aus dem Jahr 2015 – seither sind die Kosten pro Betreuungsplatz deutlich gestiegen.

Geplante Änderungen im Überblick
Der neue Vorschlag sieht vor:
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Senkung des Gebührensatzes von 13 % auf 10 % des anrechenbaren Einkommens
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Beibehaltung des Grundfreibetrags von 1.130 Euro
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Höchstgebühr künftig erst ab 4.130 Euro Einkommen (bisher: 2.861 Euro)
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Mehrfamilienfreundlichkeit durch erhöhte Freibeträge für weitere Kinder
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2. Kind: 580 € (bisher 400 €) und 3. Kind: 580 € (bisher 400 €)
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Weniger Haushalte zahlen Höchstsatz
Durch die geplante Neuberechnung wird die finanzielle Belastung für viele Familien sinken. Während bislang etwa 60 % der Haushalte den Höchstsatz zahlten, wären es künftig nur noch rund 40 %.

„Familien mit mittlerem und niedrigem Einkommen werden klar entlastet“, erklärt Johannes Schleußner, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur und Sport. „Viele Haushalte, die bisher den Höchstsatz zahlten, rutschen künftig unter die Höchstgrenze.“
Neue Höchstbeträge bei gestiegenen Betreuungskosten
Die Höchstgebühren werden entsprechend angepasst:
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1 Kind: 300 € (bisher 225 €)
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2 Kinder: 242 € (bisher 173 €)
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3 Kinder: 184 € (bisher 121 €)
Diese gelten für Haushalte mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 5.580 bis 6.452 Euro – je nach Kinderzahl.
Veranstaltungshinweis:
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Höhere Kosten – gerechtere Finanzierung
Die Betriebskosten für einen Kita-Platz in Jena sind von 8.400 Euro (2015) auf 12.700 Euro (2024) gestiegen. Gleichzeitig ist der von Eltern finanzierte Anteil im Verhältnis gesunken – von 17 % auf 12 %. Mit der neuen Satzung sollen die Nettoeinnahmen um etwa 14 % steigen, um die wachsende Finanzierungslücke zu schließen und zugleich soziale Gerechtigkeit stärker zu berücksichtigen.
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