Kooperative Praxisberatung in Jena: Investition in jedes einzelne Kind
Drei Jenaer Schulen – das Ernst-Abbe-Gymnasium, die Grundschule Saaletal und die Gemeinschaftsschule Kulturanum – haben ihre Kooperationsverträge zur Kooperativen Praxisberatung (KoPrax) erneuert. Damit setzen sie ein klares Zeichen: Gezielte Unterstützung für Kinder gelingt nur im starken Miteinander.
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Was ist Kooperative Praxisberatung (KoPrax)?
Die Kooperative Praxisberatung ist ein in Jena entwickeltes Unterstützungsmodell, bei dem Schule, Jugendhilfe und weitere Fachstellen regelmäßig zusammenkommen, um gemeinsam Lösungen für herausfordernde pädagogische Situationen zu entwickeln.
Die Fallbesprechungen erfolgen anonym, regelmäßig und auf Augenhöhe – mit einem Ziel: dem betroffenen Kind bestmöglich helfen.
Beteiligt sind u. a.:
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Lehrkräfte
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Schulsozialarbeiter
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Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)
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Offene Kinder- und Jugendarbeit
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Bei Bedarf: Schulpsychologie und Hortmitarbeitende
Drei Schulen mit neuer Vereinbarung
Mit der Erneuerung der Kooperationsverträge zwischen Schulamt, Jugendamt, Schule, Schulsozialarbeit und freien Trägern wird das erfolgreiche Jenaer Modell weiter gefestigt. Bildungsdezernent Johannes Schleußner betont:
„Wir stellen gezielt Ressourcen aus der Jugendhilfe bereit – für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sinne der Kinder.“

Am Ernst-Abbe-Gymnasium kommt einmal im Monat die KoPrax-Runde zusammen: Lehrkräfte tauschen sich hier mit Schulsozialarbeitern, Mitarbeitenden des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Schulpsychologen aus. Der Kooperationsvertrag zur KoPrax für das Gymnasium wird nun erneuert.
Foto: Stadt Jena
So funktioniert eine KoPrax-Runde
In den monatlichen Treffen an den teilnehmenden Schulen bringen die Fachkräfte verschiedene Perspektiven zusammen:
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Anonymer Fall wird eingebracht
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Fragen und Hypothesen aus verschiedenen Fachbereichen
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Ursachenanalyse & gemeinsames Brainstorming
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Lehrkraft erhält konkrete Lösungsansätze zur Auswahl
Ein Beispiel: Ein neunjähriger Schüler sorgte durch unruhiges Verhalten im Unterricht für Störungen. Durch die Beratung wurde ein sportliches Nachmittagsangebot gefunden, das seinem Bewegungsdrang gerecht wird – mit positivem Effekt auf sein Lernverhalten.
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Warum ist KoPrax so wirksam?
KoPrax bringt pädagogisches Wissen, sozialarbeiterisches Know-how und praktische Alltagserfahrung zusammen. Diese multiprofessionelle Beratung ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf das Kind – und stärkt nachhaltig die pädagogische Arbeit an Schulen.
„Wir investieren mit diesem Instrument in jedes einzelne Kind“, sagt Bildungsdezernent Schleußner.
Ein Qualitätsmerkmal für Schulen
Die kooperative Fallberatung wird nicht dort eingesetzt, wo es „besonders brennt“, sondern dort, wo bewusst in Qualität und Zusammenarbeit investiert wird.
„Es ist ein Zeichen für pädagogische Verantwortung, wenn sich eine Schule für KoPrax entscheidet“, so Koordinatorin Stefanie Teichmann.
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