ERC Advanced Grant für Prof. Sebastian Böcker

Der Jenaer Bioinformatiker Prof. Dr. Sebastian Böcker erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einen Advanced Grant über rund drei Millionen Euro. Ziel des geförderten Projekts „BindingShadows“ ist die Entwicklung künstlicher Intelligenz zur Entdeckung bioaktiver Moleküle – ein wichtiger Schritt in der modernen Wirkstoffforschung.

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Künstliche Intelligenz beschleunigt Wirkstoffsuche

Metabolite, also Stoffwechselprodukte etwa aus Pilzen und Pflanzen, gelten als Quelle potenzieller Wirkstoffe. Doch unter tausenden Molekülen das richtige zu finden, dauert oft Jahre. Böckers Team setzt daher auf Machine Learning, um vorherzusagen, ob ein Molekül bioaktive Eigenschaften besitzt – z. B. gegen Bakterien, Pilze oder Krebszellen.

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Kulturhistorische Führung auf dem Nordfriedhof Jena. Symbolfoto via Pixabay
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Neue Analyseverfahren & Datenrepräsentation

Neben der Anwendung der Tandem-Massenspektrometrie entwickelt das Team auch neue Darstellungsformen von Molekülstrukturen, die sich für KI-Modelle besser eignen. Kombiniert wird dies mit dem molekularen Fingerabdruck, der mit der Suchmaschine CSI:FingerID analysiert wird – eine Technologie, die das Team bereits vor zehn Jahren entwickelt hat.

Der Bioinformatiker Prof. Dr. Sebastian Böcker von der Universität Jena erhält einen europäischen Forschungsförderungspreis.(Foto: Jens Meyer/Universität Jena)
Der Bioinformatiker Prof. Dr. Sebastian Böcker von der Universität Jena erhält einen europäischen Forschungsförderungspreis. (Foto: Jens Meyer/Universität Jena)

Internationale Relevanz durch SIRIUS-Plattform

Die entstehenden Tools sollen auf der weltweit etablierten SIRIUS-Plattform integriert werden. Bereits heute werden dort Milliarden Anfragen zur Strukturaufklärung kleiner Moleküle verarbeitet. Die neue Methode verspricht, den Suchprozess nach neuen Wirkstoffen massiv zu beschleunigen – von Monaten auf Minuten.

Exzellenz durch europäische Spitzenförderung

Der ERC Advanced Grant gilt als bedeutendste Einzelförderung für exzellente Forschende in Europa. Er bestätigt die internationale Sichtbarkeit der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Bereich Bioinformatik und KI-gestützter Wirkstoffforschung.

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