Stadtrat beschließt moderate Änderungen im ÖPNV

Der Stadtrat Jena hat im Mai 2025 wichtige Anpassungen im Nahverkehrsangebot beschlossen. Ziel ist es, trotz finanzieller Herausforderungen die Verkehrsversorgung aller Stadt- und Ortsteile aufrechtzuerhalten – mit gezielten Taktanpassungen und Strukturveränderungen.

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Warum werden Änderungen im ÖPNV notwendig?

Im Doppelhaushalt 2025/2026 sind Sparvorgaben vorgesehen. Um jährlich 500.000 Euro im Nahverkehr einzusparen, wurden auf Basis einer detaillierten Nutzungsanalyse Maßnahmen entwickelt. Wichtigster Grundsatz dabei: Kein Ortsteil wird vom Nahverkehr abgekoppelt.

Veranstaltungshinweis:

Neue Fototour Jena – über den Dächern der Stadt

Fototour „Über den Dächern von Jena“ am Samstag, 20.09.2025, Foto: Frank Liebold // Jenafotografx
Fototour „Über den Dächern von Jena“, Foto: Frank Liebold // Jenafotografx

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Hintergrund: Finanzielle Herausforderungen im Nahverkehr

Obwohl Jena im Vergleich zu anderen Städten in Thüringen ein sehr gutes Nahverkehrsangebot bietet, ist der finanzielle Druck hoch. Die Gründe:

  • Investitionen in Straßenbahninfrastruktur

  • Gestiegene Löhne durch neue Tarifverträge

  • Hohe Energie- und Materialkosten

  • Zinslast durch Kredite

  • Noch nicht vollständige Rückkehr der Fahrgastzahlen (aktuell ca. 94 % von 2019)

  • Deutschlandticket ohne vollständige Gegenfinanzierung

Was ist konkret im Nahverkehr 2025 geplant?

Die Änderungen lassen sich in zwei zentrale Bereiche gliedern:

1. Anpassung der Taktzeiten und Linienführung

  • Straßenbahnlinien 1, 4 und 5: Montag–Freitag im Tagesverkehr im 10-Minuten-Takt

  • Buslinie 14: Taktreduzierung ab 09:00 Uhr auf 20-Minuten-Takt

  • Buslinie 16: Taktreduzierung ab 08:30 Uhr auf 20-Minuten-Takt

  • Buslinien 14, 15, 16 am Wochenende: 30-Minuten-Takt

2. Reduzierung schwach ausgelasteter Angebote

  • Einstellung der Linien 42 und 48 sowie aller AST-Verkehre
    (Ausnahme: Linien 18 und 44)
    Begründung: Geringe Fahrgastzahlen, hohe Kosten pro Nutzer und vorhandene Alternativen.

Straßenbahnausbau nach Zwätzen kommt, Foto: Frank Liebold, Jenafotografx.de
Straßenbahnausbau nach Zwätzen kommt, Foto: Frank Liebold, Jenafotografx.de

Trotz Einsparung: Erweiterung der Anbindung bleibt Ziel

Der Stadtrat bekräftigt die geplante Erschließung der Ortsteile Drackendorf, Lobeda-Altstadt, Ziegenhain und Lichtenhain – eine bereits im Februar 2024 beschlossene Maßnahme, die nun umgesetzt wird.

Stärkung des ÖPNV: Straßenbahnausbau nach Zwätzen kommt

Ungeachtet der Kürzungen setzt Jena ein klares Zeichen für nachhaltige Mobilität: Die Straßenbahnlinie nach Zwätzen wird ausgebaut – mit Investitionen von über 62 Millionen Euro. Die Umsetzung startet noch Ende 2025. Damit bleibt der ÖPNV Rückgrat der städtischen Klimastrategie.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Umsetzung erfolgt schrittweise. Zusätzlich sollen kostenneutrale Maßnahmen geprüft werden, um die Auswirkungen für Bürger:innen abzumildern:

  • Mitfahrbänke

  • Anbindung durch Regionalverkehr (z. B. Haltestellen Himmelreich)

  • Optimierung von Linienverläufen

  • Transparente Kommunikation zur Tarifzone 30

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Fotos, Frank Liebold // Jenafotografx