Am kommenden Freitag, den 18. September, werden verschiedene Klima-, Umwelt- und Verkehrsgruppen von 13 bis 19 Uhr auf dem Leutragraben einen gemeinsamen Aktionstag für eine autofreie Innenstadt gestalten. Im Rahmen des weltweiten Parking Days wird mit einem vielfältigen Programm erfahrbar, wie eine verkehrsberuhigte Innenstadt aussehen kann. Organisiert wird der Straßenaktionstag vom „Bündnis für eine autofreie Innenstadt“, in welchem sich unter anderem die Jenaer Ortsgruppen von Greenpeace, Fridays for Future, dem ADFC, Ende Gelände, Foodsharing, Extinction Rebellion, Students+ for Future, Parents for Future und ProVeg zusammengeschlossen haben.
Wie der Name schon sagt, ist die zentrale Forderung des Aktionsbündnisses eine autofreie Innenstadt. „Das ist vor allem als ein erstes Signal in Richtung einer größer gedachten ökologischen Verkehrswende zu verstehen“, so Robert Pauli vom Runden Tisch Klima und Umwelt. Allgemein schließt sich das Bündnis der laufenden Verkehrswende-Petition von Fridays for Future Jena an: Dort fordern bereits über 1.000 Jenaer Bürger*innen neben der autofreien Innenstadt auch die Stärkung des ÖPNV sowie Fahrradstraßen und baulich abgetrennte Radwege. „Natürlich funktioniert eine Umgestaltung der Innenstadt nur in einem stimmigen Gesamtkonzept, das sowohl die Stadt als auch das Umland mitdenkt. Und der Zugang für mobilitätseingeschränkte Menschen oder Lieferverkehr für den Einzelhandel müssen weiterhin gegeben sein.“
Am 18. September wird über den ganzen Nachmittag zu erleben sein, wie sich eine Innenstadt ohne Autoverkehr anfühlen kann: Von einem Kinderspielplatz in Parkplatzgröße über Platz zum Entspannen und Ausruhen bis zu musikalischen Beiträgen laden Gruppen und Verbände zu Mitmachaktionen ein. Wer den Kaufvertrag seines Fahrrads mitbringt, kann sich sein Rad sogar codieren lassen, um es vor Diebstahl zu schützen. Am Parking Day soll so gezeigt werden, wie der Raum besser genutzt werden kann. Aber auch an Informationen zu Verkehr und Klima sowie dem offenen Austausch über unser aller Visionen der Zukunft in Jena wird es nicht mangeln. Die Aktion soll den Passant*innen einen Denkanstoß geben, wie und warum eine autofreie Innenstadt – eingebettet in eine darüber hinaus gedachte ökologische Verkehrswende – wünschenswert ist. Um ein größeres Verkehrschaos zu meiden, werden Autofahrende gebeten, den Leutragraben großräumig zu umfahren.
Zur Verkehrspolitik in Jena meint Frieda Nagler vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC): „Nicht nur auf dem Leutragraben steht so viel Platz zur Verfügung, der für breitere und sichere Fahrrad- und Fußwege, Spielplätze oder innenstädtische Parks genutzt werden könnte. Der motorisierte Individualverkehr ist schon wegen seines unverhältnismäßigen Platzbedarfs nicht zukunftsfähig – schon gar nicht in einer so engen Stadt wie Jena!“
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Gianna Mascioni von Fridays for Future ergänzt: „Wenn wir die Pariser Klimaziele einhalten wollen, brauchen wir ein radikales Umdenken, auch und vor allem im Verkehrssektor. Städte wie Kopenhagen oder Gent machen es längst vor, nicht nur für das Klima, sondern auch für die Menschen vor Ort verbessert sich die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten. Davon profitiert sogar der wirtschaftlich angeschlagene Handel! Nicht nur für das Klima ist es also höchste Zeit umzulenken. Dass sich in Jena so ein breites Bündnis aufgestellt hat um den Aktionstag zu gestalten, ist keineswegs selbstverständlich und verdeutlicht die Dringlichkeit des Themas.“
Info, FFF Jena
Fotografik – symbolisch, Dein-Jena.de
Infos und Hintergrund Verkehrswende in Jena! Für Klimaschutz und Lebensqualität in unserer Stadt