In einer kurzen Lagebesprechung hat der Krisenstab Jena heute die aktuelle Pandemielage besprochen. Am Mittwoch wurde mit 113 ein Rekordwert der Neuinfektionen erreicht. Die 7-Tage-Inzidenz liegt damit bei knapp 330.
Ein trauriger Schwerpunkt der Infektionen wird gegenwärtig in den Pflegeheimen beobachtet. Die Personalsituation ist überwiegend angespannt, auch wenn die meisten Heime die Versorgung gegenwärtig sicherstellen können. Aber mit jedem weiteren Ausbruchsgeschehen in einer Einrichtung verschlechtert sich die Situation vor Ort rasch dramatisch, da dabei regelmäßig auch das Personal betroffenen ist.
Zwei Heime sind besonders von Ausfällen in der Belegschaft betroffen. Hier wird sich kontinuierlich mit dem Fachdienst Gesundheit ausgetauscht und Unterstützung über die Bürgerstiftung organisiert.
Die Stadt erwartet, dass sich die Infektionslage in den kommenden Tagen und Wochen noch weiter verschlechtert. Sollten im Zuge dessen am Universitätsklinikum die Patienten nicht mehr adäquat versorgt werden können oder sich die Situation in den Pflegeheimen weiter verschärfen, erwägt der Krisenstab inzwischen auch die Ausrufung des Katastrophenfalls durch die Stadt Jena. Dies würde den Zugriff auf umfassende Unterstützung seitens der staatlichen Hilfswerke ermöglichen.
Eigentlich wird dieser Schritt von der Landesregierung erwartet. Wiederholt habe man aber statt konsequenterer Maßnahmen eher Schweigen von Seiten des Freistaates zur Kenntnis nehmen müssen.
Der Krisenstab ruft die Bevölkerung Jenas dazu auf, sich über den Corona-Engagementfinder der Bürgerstiftung Jena zur freiwilligen Hilfe in Seniorenheimen oder anderen sozialen Einrichtungen zu melden.
Leider sind diese Nachrichten zu Weihnachten sehr betrüblich. Die Stadtspitze ermutigt die Bürgerinnen und Bürger Jenas in der Krise weiterhin solidarisch zu bleiben. Allen Helferinnen und Helfern, welche derzeit in der Pflege, der Medizin, der Polizei, der Feuerwehr und im Gesundheitsamt ihren Dienst tun, sei herzlich gedankt.