Die Stadt Jena verfolgt das Ziel einer nachhaltigen und sozial ausgewogenen Entwicklung des Wohnungsmarktes und des Wohnungsbaus. Soziale, ökonomische und ökologische Aspekte sollen gleichzeitig und gleichberechtigt umgesetzt werden. Diese langfristige Ausrichtung der kommunalen Wohnungspolitik vereint verschiedene Beschlüsse des Stadtrates aus dem Jahr 2019 und ergänzt sie zu einem Strategiepapier.

Der Stadtrat beauftragte die Stadtverwaltung, die Handlungsspielräume der Wohnungspolitik in Jena zu erweitern. Dazu gehörte auch, demnächst kommunale Flächen für Mehrfamilienhäuser anhand der Bau- und Nutzungskonzepte und nicht nur nach dem gebotenen Grundstückspreis zu bewerten. Beim Verkauf städtischer Grundstücke erhält künftig nicht mehr der Höchstbietende automatisch den Zuschlag.

„Mit der Konzeptvergabe für alle städtischen Grundstücke im mehrgeschossigen Wohnungsbau legen wir die Grundlage für qualitativ hochwertiges und bezahlbares Bauen, in dem vielfältige innovative Wohn­formen zum Zuge kommen können“

sagte Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung.

So sei der Weg auch für Bauherren­gemein­schaften frei – die derzeit im Trend liegen – da Wohnen in Gemeinschaft auch in modernen Stadt­gesellschaften an Wertschätzung gewinnt.

„Wir haben beim Projekt „Erlenhöfe“ der WG Carl Zeiss nördlich der Karl-Liebknecht-Straße gesehen, wie gut das funk­tionieren kann und welche Vorteile wir nicht nur für die sozial gerechte Stadtentwicklung in einer wachsenden Stadt herausholen können“

so Gerlitz weiter.

Stadt Jena legt neue wohnungspolitische Strategien vor
Stadt Jena legt neue wohnungspolitische Strategien vor

Neben einer Mindestquote für sozialen Wohnungsbau von 20% können regelmäßig auch ökologische und architektonische Standards berücksichtigt werden. Der Kriterienkatalog lässt zunächst offen, ob auch der Preis mit max. 25 % ins Gewicht fallen oder ausschließlich qualitative Kriterien Anwendung finden sollen. Festgelegt werden die Kriterien im Einzelnen vor jedem Verkauf. Das sichert die transparente Entscheidungsfindung, da allen Bietern die Bedingungen bekannt sind. Nach der Beschlussfassung im Stadtrat kann die Konzept­vergabe zum ersten Mal bei Grundstücken im Wohngebiet „Am Oelste“ in Zwätzen angewandt werden.

Info, Newsteam Stadt Jena

Foto, Dein-Jena.de