Das Universitätsklinikum Jena schließt sich der Initiative der Wissenschaftsorganisationen an und bekennt sich damit zur transparenten Information und offenen Kommunikation über Tierversuche in der Forschung

Heute (1. Juli) startet die Initiative Transparente Tierversuche der Allianz der Wissenschaftsorganisationen „Tierversuche verstehen“ und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, an der sich bereits über 50 Forschungsinstitutionen in Deutschland beteiligen. Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) gehört zu den Erstunterzeichnern der Initiative. „Wir bekennen uns zur transparenten Information und Kommunikation über Tierversuche in der biomedizinischen Forschung. Wir werden unseren offenen Umgang mit dem Thema fortsetzen und noch verstärkt in den Dialog mit der Öffentlichkeit treten“, so Prof. Dr. Thomas Kamradt, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ.

Am Jenaer Universitätsklinikum werden Tierversuche durchgeführt, um das Entstehen von Krankheiten besser zu verstehen. Die in den Tierversuchen in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung gewonnenen Erkenntnisse sind die Basis für neue Verfahren zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten des Menschen. Arbeitsgruppen am UKJ erforschen beispielsweise die Krankheitsmechanismen und neue Ansätze zur Behandlung von Schlaganfall, schweren Infektionen und Herzinsuffizienz. Im Jahr 2020 wurden am UKJ 17.015 Tiere in Versuchen eingesetzt.

„Wir sind uns unserer großen Verantwortung bewusst“

Als Bestandteil der transparenten Kommunikation über Tierversuche erweitert das UKJ sein Informationsangebot auf der Homepage. Diese bietet z.B. Einblicke in die Tierhaltungen und die Arbeit der Stabstelle Tierschutz am UKJ. Auch die Forschenden kommen hier zu Wort. Sie machen deutlich, dass für die Erforschung komplexer Vorgänge und Krankheiten wie Hirnalterung, Sepsis oder Leukämien Tierversuche noch immer notwendig sind. Auf sie zu verzichten ist derzeit im Sinne des medizinischen Fortschritts nicht vertretbar.

TRANSPARENT IN SACHEN TIERVERSUCHE AM UKJ // Fotografik Pixabay symbolisch
TRANSPARENT IN SACHEN TIERVERSUCHE AM UKJ // Fotografik Pixabay symbolisch

 „Wir sind uns unserer großen Verantwortung für den respektvollen Umgang mit Versuchstieren bewusst. Vor jedem Tierversuch erfolgt die sorgfältige Abwägung, ob der Versuch unerlässlich ist oder das Versuchsziel durch alternative Verfahren erreicht werden kann“, betont Dr. Sabine Bischoff, die Leiterin der Stabsstelle. „Wenn wir Tierversuche durchführen, orientieren wir uns an dem 3R-Prinzip.“ Dieses Prinzip ist darauf gerichtet, Experimente möglichst tierschonend durchzuführen (Refine), die Zahl der Versuchstiere zu verringern (Reduce) und an Alternativmethoden zum Tierversuch zu forschen (Replace). Mehrere Projekte des UKJ sind bereits mit Tierschutzpreisen ausgezeichnet worden. „Mit unserer Beteiligung an der Initiative zeigen wir, dass wir in einen offenen Dialog über unsere Forschung mit Tieren gehen.“

Weiterführende Informationen:

www.uniklinikum-jena.de/Forschung/Tierexperimentelle+Forschung.html
www.initiative-transparente-tierversuche.de

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