Um die Karriere voranzutreiben, müssen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr eigenes Forschungsprofil etablieren. Forschung kann heutzutage allerdings fast nur noch durchgeführt werden, wenn extern Geld eingeworben wird. Ob ein solcher Antrag auf Drittmittel erfolgreich ist, hängt stark von den geleisteten wissenschaftlichen Vorarbeiten ab. An dieser Stelle bietet die Friedrich-Schiller-Universität Jena ihrem Forschungsnachwuchs Hilfe an.
Mit dem eigenen Förderprogramm „IMPULSE Project“ unterstützt sie finanziell die Erarbeitung erfolgversprechender Forschungsanträge.
15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten sich 2020 im Rahmen dieses universitären Förder-Wettbewerbs durchsetzen. Sie erhalten Förderbescheide zwischen 9.000 und 20.000 Euro. Insgesamt stellt die Universität dem Nachwuchs dieses Jahr 167.000 Euro für ihre Forschungszwecke zur Verfügung.
Breitgefächerte Forschungsrichtungen im Förderprogramm
„Die Vielfalt der Forschung an der Universität Jena ist immens“, freut sich der Vizepräsident für Forschung der Universität Jena Prof. Dr. Georg Pohnert. „Diese Vielfalt spiegelt sich nicht nur in den unterschiedlichen Disziplinen wider, für die Bewerbungen eingingen, sondern auch in der Kreativität der individuellen Ansätze“, betont er. „Die ausgewählten Projekte lassen interessante Ergebnisse erwarten, von denen sich die meisten sicher im Rahmen eines umfangreicheren Projekts erweitern lassen. Das IMPULSE-Programm ist also eine sehr gute Investition in die Zukunft.“
Von alten Münzen, Didaktik-Tools und einem Geobarometer
Eine der ausgewählten Wissenschaftlerinnen ist Dr. Franziska Scheffler aus der AG Bioaktive Gläser am Otto-Schott-Institut für Materialforschung. Sie will in ihrem nun geförderten Forschungsprojekt ein Geobarometer für glasige Schmelzeinschlüsse von Gesteinen entwickeln. Diese winzigen Glaseinschlüsse bestehen aus abgekühlter Magma. Mit dem Geobarometer soll zum Beispiel der vorherrschende Druck in der Magmakammer eines Vulkans bestimmt und somit ein Teil zur Risikoeinschätzung einer Eruption beigetragen werden. Mit Hilfe von Experimenten und Proben aus der Natur wird die dazu nötige Kalibrierung vorgenommen.
In einem ganz anderen Themengebiet forscht Dr. Elizabeth Watts aus der Arbeitsgruppe Biodidaktik der Universität Jena. Sie setzt sich mit neuen Technologien in der Lehrerbildung auseinander. Am Beispiel der Biologie will sie erforschen, wie digitale Tools von Lehrenden genutzt und in den Lehrbetrieb integriert werden können. Dabei geht es hauptsächlich um die Nutzung von Virtual Reality, beispielsweise um Labore zu simulieren. Gleichzeitig will sie untersuchen, welche Wirkungen diese Art der Lehre auf Schülerinnen und Schüler in Bezug auf deren Interesse und Verständnis an Wissenschaftsthemen hat.
Das „Akademische Münzkabinett“ der Universität Jena mit Münzen vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr. ging nach und nach aus dem 1846 gegründeten Archäologischen Museum hervor. Dr. Christoph Klose vom Institut für Altertumswissenschaften will in seinem Projekt die Geschichte der Münzsammlung auf einen aktuellen Stand bringen und zudem untersuchen, wie die Sammlung in Lehre und Forschung im Verlauf der Zeit verwendet wurde. Aus seinen Resultaten soll eine aktuelle Publikation zur akademischen Münzsammlung erwachsen.
Die nun geförderten Forschungsprojekte wecken großes Interesse, so Vizepräsident Pohnert, und lassen auf spannende Ergebnisse und weitere Forschungen hoffen.
Info, FSU Jena // Vivien Busse