Tierfreundliche Gartenpflege: Tipps vom Fachdienst Umweltschutz

Mähroboter sind praktisch – aber gefährlich: Immer mehr Igel und Kleintiere werden verletzt oder getötet, oft unbemerkt. Der Fachdienst Umweltschutz der Stadt Jena ruft daher alle Gartenbesitzer auf, beim Einsatz von Mährobotern auf den Tierschutz zu achten. Mit einfachen Maßnahmen lassen sich viele tragische Unfälle verhindern – ohne auf moderne Technik zu verzichten.

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Warum Mähroboter zur Gefahr für Wildtiere werden

Die meisten Wildtiere wie Igel, Amphibien und Reptilien sind nachtaktiv. Genau zu dieser Zeit sind viele Mähroboter unterwegs – mit schlimmen Folgen. Immer häufiger berichten Tierarztpraxen und Wildtierstationen von verletzten Tieren. Mähroboter erkennen kleine Tiere im Gras nicht und überrollen sie häufig ungebremst.

Sicher mähen – so geht’s tierfreundlich

Die Stadt Jena empfiehlt folgende praktische Tipps, um Igel und andere Tiere zu schützen:

  • Nur tagsüber mähen: Keine Einsätze bei Dämmerung oder in der Nacht

  • Offene Flächen bevorzugen: Keine Fahrten am Rand, unter Hecken oder an Laubhaufen

  • Rasenfläche kontrollieren: Vor dem Mähen absuchen – besonders an Verstecken und Kompost

  • Moderne Mähroboter wählen: Geräte mit Tiererkennung oder Sensoren bevorzugen

Vorsicht Mähroboter: Stadt Jena warnt vor Gefahr für Igel. Foto via Pixabay
Vorsicht Mähroboter: Stadt Jena warnt vor Gefahr für Igel. Foto via Pixabay

Igelbestand schrumpft: Art bald gefährdet

Der Rückgang der Igelpopulation in Deutschland ist alarmierend. Laut dem Rote-Liste-Zentrum gilt der Igel mittlerweile als „potenziell gefährdet“. Gartenbesitzer können aktiv zum Schutz beitragen – durch achtsames Verhalten und tierfreundliche Gestaltung ihrer Gärten.

Rechtliche Verantwortung: Bundesnaturschutzgesetz beachten

Der Igel ist gesetzlich geschützt – ebenso alle heimischen Amphibien und Reptilien. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§44 BNatSchG) ist es verboten, diese Tiere zu verletzen oder zu töten. Wer einen Mähroboter betreibt, ist verpflichtet, dessen Einsatz tierschutzkonform zu gestalten. Verstöße können mit Bußgeldern geahndet werden.

Mehr Natur wagen: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Eine gepflegte Rasenfläche schließt naturnahe Lebensräume nicht aus. Schon einfache Schritte helfen:

  • Wilde Ecken mit Laub und Totholz anlegen

  • Heimische Blühpflanzen fördern Artenvielfalt

  • Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere schaffen

So verbinden Sie moderne Gartenpflege mit aktivem Tierschutz – und leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt in Ihrer Nachbarschaft.

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Info, Newsteam Stadt Jena // Symbolfotos via Pixabay