Infoveranstaltung und Diskussion zur Gestaltung und zu Neubauplänen auf dem Gelände des Colubus Centers in Winzerla
Rund 50 Interessierte kamen gestern in die Aula der Friedrich-Schiller-Grundschule in Winzerla, um sich über die Pläne für das in die Jahre gekommene Columbus Center zu informieren. Im Rahmen der 7. Sitzung des Ortsteilrates Winzerla stellten Paul Jonas Tappe von der Vorhabenträgerin RATISBONA Handelsimmobilien, Jana Margull vom Architekturbüro IBA GmbH sowie Kevin Grießl und Robert Muhs vom Fachdienst Stadtplanung der Stadt Jena das Projekt vor und beantworteten Fragen.
Wohn- und Geschäftshäuser mit Platz für Gewerbe und Einzelhandel
Auf dem Areal des stark sanierungsbedürftigen Einkaufszentrums sollen Wohn- und Geschäftshäuser mit vier, sechs und elf Geschossen entstehen. Grundsätzlich gab es breite Zustimmung für eine Entwicklung am Standort. Sorge bereitete insbesondere den Anwohnenden der benachbarten Einfamilienhäuser die Höhe des geplanten Hochhauses und der damit verbundene Schattenwurf. Sie wünschten sich die Erstellung eines Verschattungsgutachtens. Dieses liegt bisher nicht vor, da die gesetzlich vorgegebenen Abstandsflächen eingehalten werden und somit kein Anlass besteht, dass die gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnisse vor Ort durch das Vorhaben negativ beeinträchtigt werden. Aufgrund der starken Resonanz prüft die Stadt, ob ein solches Gutachten noch erstellt werden sollte.
Fragen der Bevölkerung zur Lärmbelästigung und möglichen Einschränkungen während der Bauphase
Zudem gab es Fragen zur Lärmbelastung und zu möglichen Einschränkungen während der Bauphase, die unvermeidbar sind. Außerdem gab es die Sorge über ein mögliches höheres Verkehrsaufkommen, das mit den neuen Wohn- und Geschäftsräumen des Gebäudekomplexes verbunden ist. Hierzu wurde im Vorfeld ein Lärm- beziehungsweise Verkehrsgutachten erstellt, das öffentlich einsehbar ist und die potenziellen Auswirkungen des beabsichtigten Vorhabens untersuchte. Ein Stellplatznachweis wurde auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben erstellt.
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Ein weiterer Punkt war die Sorge, dass die derzeitigen Praxen und der Supermarkt während der Bauphase dauerhaft eine neue Bleibe suchen und nicht zurückkehren könnten. Um dies zu verhindern, wird derzeit gemeinsam mit den Mietparteien nach Zwischenlösungen gesucht. Dies ist umso dringlicher, da der Zustand des Gebäudes bereits vor Baubeginn, der frühestens Anfang 2027 erfolgen wird, einen Auszug erforderlich machen könnte. Seitens der Stadtverwaltung ist man bemüht, bei der Suche nach einer Lösung, unterstützend tätig zu werden.
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Öffentliche Auslegung
Die Fragen und Wünsche der Bürger wurden aufgenommen. Sie fließen in die weiteren Anmerkungen ein, die im Rahmen der derzeit laufenden öffentlichen Auslegung aus der Bevölkerung und verschiedenen Behörden eingehen. Im Anschluss werden sie geprüft, bewertet und abgewogen und fließen gegebenenfalls in das Vorhaben ein.
Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans VBB-AM 08 „Wohn- und Geschäftsquartier Friedrich-Zucker-Straße“ liegt noch bis zum 28.02.2025 zur Einsicht aus. Er kann sowohl online im Rathausportal der Stadt Jena als auch vor Ort im Verwaltungsgebäude Am Anger 26, 2. Etage, zu folgenden Öffnungszeiten eingesehen werden. Um vorherige Terminabstimmung wird gebeten:
- Montag: 08:00 – 12:00 / 13:00 – 16:00 Uhr
- Dienstag: 08:00 – 12:00 / 13:00 – 16:00 Uhr
- Donnerstag: 08:00 – 12:00 / 13:00 – 18:00 Uhr
- Freitag: 08:00 – 12:00 Uhr.
Hintergrund
Ziel der Planung ist eine nachhaltige Quartiersentwicklung auf dem sanierungsbedürftigen Gelände des Columbus Centers. Vorgesehen ist der Bau eines Gebäudekomplexes mit drei Teilen sowie einem weiteren Gebäude östlich davon, die im Erdgeschoss, 1. Obergeschoss und teilweise 2. Obergeschoss Platz für Gewerbe und Einzelhandel inklusive Arztpraxen und Büros bieten. In den darüber liegenden Etagen entstehen rund 70 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe. Die drei Teile des westlichen Gebäudekomplexes sollen maximal vier, sechs und elf Etagen hoch sein. Das Gebäude östlich davon wird maximal sechs Geschosse hoch sein. Zudem ist eine zweigeschossige unterirdische Tiefgarage für Bewohner und Gäste geplant.
Der Außenbereich des Areals soll eine hohe Aufenthaltsqualität bieten: Plätze, Außenbestuhlung und eine ansprechende Begrünung sollen zum Verweilen einladen und öffentlich zugänglich sein. Eine Durchquerungsmöglichkeit ermöglicht zudem den direkten Zugang zur angrenzenden Bushaltestelle.
Der Stadtrat Jena hat den Entwurf in seiner Sitzung am 18.12.2024 gebilligt.
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