Öffentlicher Vortrag von Christine Lieberknecht im Rahmen des Seniorenkollegs der Universität Jena am 22. Juni 2022 um 16.00 Uhr in der Uni-Aula
In Christine Lieberknechts Vortrag geht es um den Bedeutungsverlust der christlichen Kirchen in Deutschland, der sich während der Coronapandemie wie unter einem Brennglas offenbarte. Die Theologin und ehemalige Pastorin geht der radikalen, staatlich angeordneten Beschneidung von Freiheits- und Verantwortungsrechten sowohl des Einzelnen als auch der dem Staat vorausgehenden Institutionen von Familie und Kirche zur Bekämpfung der Pandemie nach.
Der Vortrag beginnt um 16.00 Uhr in der Aula des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) und ist für Menschen jeden Alters offen, der Eintritt ist frei.
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Wo die Frage nach Gott im Konflikt zwischen Kontaktbeschränkungen zur Vermeidung einer potenziell tödlichen Ansteckungsgefahr und dem Wunsch nach größtmöglicher, auch körperlicher Nähe in Grenzsituationen des menschlichen Lebens mehr als nur virologische oder epidemiologische, sondern auch theologische Antworten erfordert hätte, hüllte sich die öffentliche Theologie beider christlicher Kirchen weithin in Schweigen.
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Zu beobachten war stattdessen ein offenkundig um Sinnstiftung bemühter Staat, während die Kirchen der Rigorosität gesundheitspolitischer Entscheidungen des Staates vielerorts den religiösen Segen zu spenden schienen.
Inwieweit ist diese Beobachtung Ausdruck einer politischen Kirche einerseits und andererseits eines sinnstiftenden Staates? Ist unter den Auswirkungen der Pandemie gar ein Rollentausch zwischen Staat und Kirche sichtbar geworden, der bei genauerem Hinsehen keineswegs überraschen muss? Was folgt daraus für unser Gemeinwesen und unsere Demokratie? Das sind Fragen, auf die im Vortrag Antworten gegeben und gerne auch mit dem Publikum diskutiert werden soll.
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Info, Axel Burchardt // UNI Jena
Fotografik, Jan-Peter Kasper // UNI Jena
