Den Energiespeichern von morgen nähergekommen
Die Forschung zu den Batterien bzw. Energiespeichern der Zukunft gehört zu den Schwerpunkten der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Da für die innovativen Ideen der Platz ausgegangen war, wurden zusätzliche Gebäude notwendig. Für zwei Erweiterungsbauten des Zentrums für Energie und Umweltchemie (CEEC Jena) konnte heute Richtfest gefeiert werden.
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Seit rd. einem Jahr werden die beiden Forschungsneubauten CEEC Jena II und das Anwendungszentrum CEEC Jena (AWZ CEEC Jena) durch die Universität als Bauherrin errichtet – trotz Coronapandemie im geplanten Zeitrahmen. Finanziert wird das ca. 54 Millionen Euro-Projekt von Bund und Land durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit Unterstützung der Ernst-Abbe-Stiftung, der Carl-Zeiss-Stiftung sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Auf zusammen 4.000 qm Hauptnutzfläche entstehen interfakultäre Gebäude der Universität Jena, wo Forschende aus Chemie, Material- und Geowissenschaften zusammenarbeiten. Dort wird es u. a. um neue Materialien für die Energiewende und die Energiespeicher der Zukunft gehen.
„Energiespeicherung ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Die Energiewende, aber auch die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern seien ohne leistungsfähige Energiespeicher nicht möglich. Diese Thematik habe mit der Ukrainekrise und der Drosselung der russischen Energieimporte aktuell noch einmal eine ganz neue Brisanz bekommen. „Das CEEC Jena leistet in dieser Situation wichtige Pionierarbeit für die Batterieforschung weit über Deutschland hinaus.“
Forschung an Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts
„Die Universität Jena wird mit international sichtbarer Spitzenforschung und innovativen Konzepten für Batterien und Materialien verbunden. Mit dem heutigen Richtfest sorgen wir dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, sagte der Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena Prof. Dr. Walter Rosenthal. „Wobei im CEEC Jena nicht allein an elektrochemischen Energiespeichern wie Batterien und Superkondensatoren geforscht wird.
Auch Schlüsseltechnologien wie Photovoltaik und Wassertechnologie spielen eine Rolle. Die Bandbreite der Forschung reicht von der Polymerchemie über die Glaschemie bis zur Mineralogie und von der Theorie über die Herstellung und Verarbeitung von neuen Materialien bis zur Anwendung“, ergänzte der Präsident.
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„Diese beiden Neubauten werden die Friedrich-Schiller-Universität Jena und speziell das CEEC Jena signifikant stärken, Synergien heben zwischen den Disziplinen und dazu beitragen, dass weltweit sichtbare Beiträge bei der Energiewende und im Bereich neuer innovativer Materialien für die Energiespeicherung und -umwandlung in Jena erforscht und später auch in Translationen überführt werden“, so Prof. Dr. Ulrich S. Schubert, Direktor des CEEC Jena.
„Der Neubau des CEEC Jena II und des Anwendungszentrums ist ein hervorragendes Beispiel, wie wir den Hochschulstandort Jena als Leuchtturm weiter stärken“, sagte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij. „Die Landesregierung hat in den letzten Jahren erhebliche Mittel für den Wissenschaftsstandort Thüringen und insbesondere die Universität Jena zur Verfügung gestellt“, betonte die Ministerin und verwies auch auf die mittelfristige Hochbauplanung bis 2027, die im Februar durch das Kabinett bestätigt wurde. Diese sorge an der Universität Jena aber auch darüber hinaus für eine verlässliche bauliche Perspektive.
Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung
Die Gestaltung des Forschungsgebäudes mit über 40 Büroräumen und 60 Laboren hat das Münchener Architekturbüro HDR übernommen. Es hat den Neubau an das bestehende CEEC Jena I-Gebäude angelehnt und eine direkte Verbindung zwischen den Forschungseinrichtungen geschaffen. Es ist ihm außerdem gelungen, im Untergeschoss Labore für Elektronenmikroskopie und andere Spezialmethoden zu installieren, auf dem Dach eine Versuchsfläche für Demonstratoren zu schaffen und im AWZ CEEC Jena ein Technikum für Upscaling und Großgeräte einzurichten.
Und so wird es nach der Fertigstellung, die für das kommende Jahr geplant ist, möglich sein, die Forschungsergebnisse in eine mögliche spätere Produktion zu überführen und bereits vor Ort größere Mengen der erwünschten Produkte produzieren zu können. Auch solle mit dem AWZ CEEC Jena die Grundlage für die Ansiedelung eines weiteren Bundesinstitutes mit der Thematik „Polymere für Energiespeicherung und -wandlung“ erreicht werden, sagte Prof. Schubert.
Ein Hinweis, den Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche gerne hörte. Bereits in seinem Grußwort hatte er darauf hingewiesen, dass die Stadt nicht ohne die Universität gedacht werden könne. Neben ihren Leistungen in Forschung und Lehre sei die Universität „auch stadtentwicklerisch ein ganz wichtiger Player“, freute sich der Oberbürgermeister schon auf die kommenden Bauprojekte der Universität, die er gerne unterstütze.
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Info, Axel Burchardt // UNI Jena
Fotografiken, Jens Meyer // UNI Jena