Intarsien-Ausstellung in Jena: Kuno Binder in der Ernst-Abbe-Bücherei

Die Ernst-Abbe-Bücherei lädt ein, eintauchen in die filigrane Welt der Intarsien. Ab dem 9. Dezember 2025 werden im ersten und zweiten Obergeschoss bis zum 17. Januar 2026 Arbeiten des pensionierten Möbeltischlers und Künstlers Kuno Binder gezeigt. Die Präsentation macht deutlich, wie eine alte Handwerkstechnik in ihrer Detailgenauigkeit moderne Betrachter fesseln kann, und vermittelt ein Verständnis für Material, Technik und Erzählkraft dieser Kunstform.

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Fahrplanwechsel 15. Dezember: Neues Liniennetz und bessere Anschlüsse in Jena

Fahrplanwechsel 15. Dezember: Neues Liniennetz und bessere Anschlüsse in Jena. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx
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Lebensweg und künstlerischer Schwerpunkt

Kuno Binder, 1941 in Tschechien geboren, entdeckte früh seine Leidenschaft für das Arbeiten mit Holz. Aus der praktischen Tischlerarbeit entwickelte er eine bildnerische Sprache, die das Naturmaterial Holz wie Farbe einsetzt. Seine Intarsien entstehen durch das Zusammenfügen feinster Furnierblätter, wodurch detailreiche Stadtansichten und Landschaftsmotive lebendig werden. Binder verbindet handwerkliche Präzision mit einer sensiblen Bildauffassung, die sowohl realistische als auch märchenhafte Komponenten zeigt.

Was ist Intarsie – Technik und Material

Intarsie bezeichnet das Einlegen mehrerer Holzfurniere zu einem Bild. Statt zu malen, setzt der Künstler verschiedene Holzarten so zusammen, dass Farbe, Maserung und Tonwerte die Bildkomposition übernehmen. Jede Furnierlage wird zugeschnitten, geschliffen und präzise gefügt. Das Ergebnis ist ein Bild mit warmen, natürlichen Farbtönen und einer Oberflächenstruktur, die sich von gedruckten oder gemalten Werken deutlich unterscheidet. Die Technik verlangt Geduld und ein feines Gespür für Kontraste sowie Harmonien im Naturmaterial.

Thematische Schwerpunkte der Ausstellung

Die gezeigten Werke richten den Blick auf Jenas historische Stadtbilder und die Kulturlandschaft Thüringens. Binders Arbeiten reichen von atmosphärischen Ansichten bekannter Orte bis zu kleinformatigen Studien, in denen Details der Holzstruktur selbst zum Thema werden. Einige Arbeiten überraschen durch märchenhafte Elemente, andere durch überraschende Perspektiven bekannter Architektur. Die Ausstellung bietet sowohl großformatige Tafeln als auch intime Studien, sodass Besucherinnen und Besucher die Bandbreite der Intarsienkunst erleben können.

Intarsien-Ausstellung in Jena: Kuno Binder, Fotografik EAB Jena
Intarsien-Ausstellung in Jena: Kuno Binder, Fotografik EAB Jena

Highlights und besonders sehenswerte Arbeiten

Besondere Aufmerksamkeit verdienen jene Intarsien, in denen Binder verschiedene Holzarten so kombiniert, dass Fassaden, Dächer und Himmel eine lebendige Tiefe erhalten. Manche Motive bestechen durch filigrane Details wie Fensterrahmen oder Vegetation. Andere Werke setzen auf reduzierte Kompositionen, in denen die Maserung des Holzes als Textur fungiert. Die Ausstellung zeigt auch frühere Studien des Künstlers, wodurch die Entwicklung seiner Technik nachvollziehbar wird.

Begegnung mit dem Künstler

Zur Eröffnung am Mittwoch, 10. Dezember 2025, um 19:30 Uhr in der Ernst-Abbe-Bücherei haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, den Künstler persönlich zu treffen. Kuno Binder steht für Gespräche bereit, erläutert seine Arbeitsweise und gibt Einblicke in die besonderen Anforderungen der Intarsienarbeit. Der Austausch bietet eine seltene Möglichkeit, handwerkliche Entscheidungen unmittelbar nachzuvollziehen.

JenaMedia-Veranstaltungstipp:

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Die Wanderausstellung YOUNIWORTH kommt 2.–11. Dez. 2025 nach Jena. Interaktive Stationen, Workshops und Schulprogramme im Helene-Petrenz-Saal. Foto: Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Die Wanderausstellung YOUNIWORTH kommt 2.–11. Dez. 2025 nach Jena. Interaktive Stationen, Workshops und Schulprogramme im Helene-Petrenz-Saal. Foto: Servicebüro Jugendmigrationsdienste

Besuchsinformationen und praktische Hinweise

Die Ausstellung ist vom 9. Dezember 2025 bis zum 17. Januar 2026 während der Öffnungszeiten der Bibliothek zugänglich. Der Eintritt ist frei. Besucherinnen und Besucher sollten ausreichend Zeit einplanen, denn die Detailfülle der Arbeiten lädt zum Verweilen ein. Gruppenführungen oder Sondertermine können bei der Bibliothek angefragt werden, sofern gewünscht.

Warum diese Ausstellung besuchen

Die Schau ist ein Muss für Liebhaberinnen und Liebhaber traditionellen Handwerks, für Freunde regionaler Kultur sowie für alle, die sich für ungewöhnliche Bildtechniken interessieren. Intarsien verbinden handwerkliche Präzision mit künstlerischer Erzählkraft, sodass die Ausstellung gleichermaßen lehrreich und sinnlich erfahrbar ist. Wer Holz nie zuvor als Malmittel wahrgenommen hat, wird überrascht sein, wie viel Ausdruck und Tiefe sich allein durch das Spielen mit Maserungen und Farbtönen erzielen lässt.

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