N8Kultur machte Halt in Jena: Vernetzung als Schlüsselressource der Musikszene
Bei der dritten Ausgabe von N8Kultur in Jena trafen Verantwortungsträger:innen aus Politik, Verwaltung und Musikszene aufeinander, um über konkrete Unterstützungsformen für Musiker:innen zu diskutieren. Die Landesarbeitsgemeinschaft Songkultur e.V. lud und moderierte eine Podiumsdiskussion, in der sowohl strukturelle Fragestellungen als auch unmittelbare Bedarfslagen von Kulturschaffenden thematisiert wurden.
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Politische und zivilgesellschaftliche Akteur:innen auf dem Podium
Auf dem Podium begrüßten die Veranstalter:innen hochrangige Gäste. Alex Pagel, Vorständin von BV Pop e.V., brachte Perspektiven aus der überregionalen Pop-Förderung ein, Johannes Schleußner, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur und Sport der Stadt Jena, erläuterte kommunale Handlungsspielräume, und Grit Sachse, Projektmanagerin der Wirtschaftsförderung GmbH, stellte mögliche Förderstrukturen vor. Ergänzt wurde das Panel durch Hanne Alex Josi Hohmann, Vorständin von JTownSessions e.V., die die Perspektive lokaler Veranstalterinnen und Musikerinnen vertrat.

Zentrale Fragestellung: Welche Rolle spielt die Verwaltung?
Im Zentrum stand die Frage, wie Verwaltung und Politik die frei arbeitende Musikszene unterstützen können. Dabei ging es nicht nur um Finanzförderung. Diskutiert wurden auch Rahmenbedingungen, die Freiräume für Kultur schaffen, und die Frage, wie Verwaltung als Vermittlerin zwischen Förderinstitutionen und der Szene agieren kann. Sichtbar wurde ein breiter Konsens darüber, dass strukturelle Angebote notwendig sind, um den langfristigen Bestand und die Professionalisierung der Szene zu sichern.
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Drei Erkenntnisse, die aus der Diskussion hervorgingen
Vernetzung ist eine essenzielle Ressource. Vernetzung bedeutet sowohl die Anbindung einzelner Kulturschaffender an strukturelle Anlaufstellen, als auch den Austausch innerhalb der Szene. Solche Netzwerke schaffen Sichtbarkeit, ermöglichen Peer-Support und öffnen Türen zu finanzieller, emotionaler oder organisatorischer Unterstützung.
Niedrigschwellige Anlaufstellen sind dringend nötig. Viele lokale Musiker:innen sehen sich gezwungen, in andere Bundesländer abzuwandern, weil hierzulande nur begrenzte Möglichkeiten zur Professionalisierung bestehen. Eine zentrale, gut erreichbare Anlaufstelle könnte Thüringen als Standort für Musikschaffende attraktiver machen.
Langfristige finanzielle Sicherung ist entscheidend. Kurzfristige Projektförderungen reichen nicht aus, um nachhaltige Strukturen aufzubauen. Es wurde daher ein Appell an die Kulturpolitik formuliert, feste und finanzierbar abgesicherte Angebote zu schaffen, die kontinuierliche Begleitung und Entwicklung ermöglichen.

Forderung der LAG Songkultur e.V.
Auf Basis der Diskussion appelliert die LAG Songkultur e.V. an Kulturpolitik und Verwaltung, dauerhaft finanzierte Anlaufstellen einzurichten. Solche Einrichtungen sollen niedrigschwelligen Zugang bieten und Künstler:innen bei der Professionalisierung begleiten. Ziel ist es, den Verlust lokaler Talente zu stoppen und Thüringen als lebendigen Musikstandort zu stärken.
Nächste N8Kultur-Veranstaltung in Gera
Die Veranstaltungsreihe geht weiter. Die nächste N8Kultur findet am Freitag, 05.12.2025, um 18 Uhr im Comma in Gera statt. Das Panel in Gera widmet sich zwei drängenden Themen. Erstens: Wie können Veranstalter:innen mit steigenden Kosten in Booking, Technik und Personal umgehen. Zweitens: Wie lässt sich gezielt Nachwuchs in Club- und Musikkultur fördern. Für die Diskussion in Gera wurden Vertreter:innen aus Politik, Veranstaltungswesen und Musikförderung eingeladen. Dazu zählen Julius Vonarb, Staatssekretär im Thüringer Finanzministerium, Latifa Iguma, Künstlerin und Veranstalterin, Tobias Meissner, Veranstalter und Clubbetreiber, Constanze Dahlet vom Landesmusikrat Thüringen und Anna Geißler, Vorständin der LAG Songkultur e.V.
Bedeutung für die lokale Kulturentwicklung
Die Gespräche in Jena und die geplante Fortsetzung in Gera zeigen, dass die Debatte über die Zukunft der Thüringer Musikszene verstärkt geführt wird. Vernetzung und institutionelle Unterstützung sind keine reinen Buzzwords, sondern zentrale Bausteine, um nachhaltige Kulturarbeit zu gewährleisten. Wenn Politik, Verwaltung und Szene gemeinsam Maßnahmen entwickeln, erhöht das die Chancen, sowohl lokale Strukturen zu erhalten als auch neue Angebote zu schaffen.
Über die LAG Songkultur e.V.
Die LAG Songkultur e.V. setzt sich für die Förderung und Vernetzung der Popmusikszene in Thüringen ein. Durch Projekte, Initiativen und Netzwerkformate unterstützt der Verein Künstler:innen, Veranstalter:innen und Kulturschaffende, damit sich eine nachhaltige und vielfältige Musikkultur im Freistaat entwickeln kann.
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Info und Titel-Grafik, LAG Songkultur e.V. | „Kultur hat leider nur eine kleine Lobby“ Grafik: Stefan Kowalczyk | Veranstaltungen im Eventkalender
















