Stadtkirche Jena: Neue Erkenntnisse zu Schäden und notwendiger Sanierung

Die Stadtkirche St. Michael in Jena gehört zu den bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt. Seit Jahrhunderten prägt sie das Stadtbild und zieht Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Doch seit einiger Zeit bleibt die Kirche geschlossen – Grund sind Schäden am Gewölbe, deren Ursachen nun durch umfangreiche Untersuchungen genauer ermittelt werden konnten. Die neuen Erkenntnisse verdeutlichen, wie dringend eine Sanierung notwendig ist und warum weiterhin Spenden für den Erhalt des Bauwerks benötigt werden.

Hintergründe:

Erste Untersuchungen bringen wichtige Ergebnisse

Um die Schäden am Gewölbe zu verstehen, haben Fachleute verschiedene Expertisen erstellt. Dazu gehören:

  • eine Schwingungsmessung,

  • die Materialanalyse des herausgebrochenen Gewölbestücks,

  • statische Untersuchungen sowie

  • eine restauratorische Erstbegutachtung mit bauphysikalischer Bewertung durch Restaurator Romstedt.

Das zentrale Ergebnis: Die Statik des Kirchengebäudes ist nicht gefährdet. Allerdings besteht erhebliche Gefahr durch herabfallende Teile, weshalb die Sperrung der Kirche weiter bestehen bleiben muss.

Ursachen: Rostende Verbindungsteile aus dem 20. Jahrhundert

Die Untersuchungen zeigen, dass die Schäden vor allem auf Baumängel aus vergangenen Jahrzehnten zurückzuführen sind.

Historischer Hintergrund

Im März 1945 traf ein Bombenangriff Jena schwer. Teile des Turms der Stadtkirche stürzten in das Hauptschiff und beschädigten große Teile des Innenraums. Der Wiederaufbau begann in den 1950er-Jahren, weitere Sanierungen folgten in den 1980er-Jahren. Leider sind aus beiden Bauphasen kaum Unterlagen erhalten.

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Hauptursache der Schäden

Bei den damaligen Ausbesserungen nutzte man Eisen- und Stahlnägel, um beschädigte Stellen zu befestigen. Diese Verbindungselemente sind mittlerweile vollständig verrostet und bieten keinen Halt mehr.

An über 100 Stellen wurde dieser Zustand bereits festgestellt. Viele betroffene Teile mussten abgenommen oder gesichert werden. Neueste Untersuchungen zeigen zudem, dass auch in den Fugen Eisenkeile verwendet wurden, die inzwischen ebenfalls durchgerostet sind.

Die Folge: Eine vollständige Kontrolle aller Fugen im historischen Bereich ist erforderlich, bevor sich das gesamte Ausmaß der Schäden einschätzen lässt.

Welche Teile der Kirche sind betroffen?

Die Schäden konzentrieren sich auf den historischen Bereich der Kirche, also vor allem auf das alte Gewölbe.
Nicht betroffen sind dagegen:

  • der Turm,

  • die westliche Hälfte des Hauptschiffs, die nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde.

Damit bleibt ein Teil der Kirche stabil, während die wertvollsten historischen Abschnitte stark beeinträchtigt sind.

Die Stadtkirche St. Michael in Jena gehört zu den bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx
Die Stadtkirche St. Michael in Jena gehört zu den bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx

Aufwendige Sanierung notwendig

Die bisherigen Arbeiten wurden mithilfe eines Hubsteigers durchgeführt, was für die Untersuchungsphase ausreichend war. Für die kommenden Sanierungsschritte ist jedoch ein Gerüst im Innenraum unverzichtbar. Die Planungen dafür werden aktuell neu entworfen.

Klar ist bereits jetzt:

  • Die Sanierungsarbeiten werden sich über mehrere Monate erstrecken.

  • Ob eine (Teil-)Öffnung, etwa über die Weihnachtszeit, möglich sein wird, ist noch völlig unklar.

Kosten und finanzielle Belastungen

Die bisherige Ursachenforschung hat bereits rund 15.000 Euro verschlungen. Für die aktuell laufenden Arbeiten werden weitere 50.000 Euro benötigt.

Hinzu kommen:

  • Einbußen durch ausfallende Mieteinnahmen,

  • geringere Ticketerlöse.

Noch nicht bezifferbar sind die Gesamtkosten für die eigentliche Sanierung. Klar ist jedoch: Sie werden sich auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen.

Spenden für den Erhalt der Stadtkirche

Um die dringend notwendige Sanierung stemmen zu können, ist die Kirche auf Spenden angewiesen. Bisher wurden über den Kirchenkreis rund 5.200 Euro gesammelt. Auch der Kirchbauverein und die Kirchenstiftung beteiligen sich aktiv an der Spendenaktion.

Spendenkonto

Evangelischer Kirchenkreisverband Gera
IBAN: DE70 5206 0410 0005 0417 75
Verwendungszweck: „Gewölbe Stadtkirche“

Jede Spende trägt dazu bei, eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Thüringens für kommende Generationen zu erhalten.

Stadtkirche Jena braucht Unterstützung

Die Stadtkirche St. Michael ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein historisches Wahrzeichen von überregionaler Bedeutung. Die aktuellen Schäden machen deutlich, wie wichtig eine umfassende Sanierung ist.

Mit vereinten Kräften – durch Expertenarbeit, Spenden und bürgerschaftliches Engagement – kann es gelingen, die Stadtkirche wieder sicher zu öffnen und ihre einzigartige Architektur zu bewahren.

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Info, Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Jena | Foto, Frank Liebold, Jenafotografx