CDU Stadtrat Stein: Kommunale Unterstützung zur Sanierung und Eigenerzeugung kann Kosten reduzieren

Der Anstieg der Gaspreise und die Einführung der Gasumlage führt bei vielen Verbrauchern zu erheblichen Mehrbelastungen. Auch Strompreise werden erheblich ansteigen. Die Börsenstrompreise für 2023 haben sich im Vergleich zu 2019 verzehnfacht. Als Kommune könne man die Bevölkerung durchaus unterstützen, sagt CDU-Stadtrat Bastian Stein und verweist auf die Antwort einer kleinen Anfrage im Stadtrat von April. 

Gefragt wurde von Stein nach der Wirksamkeit einer kommunalen Förderung von energetischen Sanierungen und Erneuerbarer Energieerzeugung. „Die Förderung großer und/oder innovativer Anlagen hingegen könnte nach Auffassung der Stadt Jena einen effektiveren Beitrag zur Energiewende leisten. Hierfür sprechen nicht zuletzt die derzeit begrenzten personellen Ressourcen im Handwerkerbereich.  Auch könnte eine gezielte Förderung der energetischen Sanierung jenaspezifischer Gebäudetypen etwaige Förderlücken schließen“ antwortet Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD) hierzu. 

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Vergleichbare Städte wie Erlangen oder Marburg haben bereits seit längerer Zeit vergleichbare kommunale Förderprogramme eingerichtet und stellen langfristig Haushaltsmittel bereit. So wurden im Jahr 2020 in Jenas Partnerstadt Erlangen 210 Anträge für Maßnahmen wie Dämmungen, PV-Anlagen oder Speicher gestellt. „Effizienzmaßnahmen und Eigenversorgung ist die nachhaltigste Investition gegen steigende Preise. 

Blick auf Jena, Heizkraftwerk // Foto: Frank Liebold (Archiv)
Blick auf Jena, Heizkraftwerk // Foto: Frank Liebold (Archiv)

Viele Menschen machen sich jetzt Gedanken hierzu“, begründet Stein den Bedarf. Ein kommunales Förderprogramm könne bei den Kosten und Förderlücken helfen und die Bedingungen „auf Jena maßgeschneidert“ werden. Er weist darauf hin, dass noch ganze Ortsteile von Gas und Öl abhängig sind. So haben erst vor einem Jahr Bürger aus Wöllnitz die Stadt um einen Anschluss an das Erdgasnetz ersucht, um teure Öl- und Kohleheizungen zu ersetzen. Gas sei mittlerweile keine Alternative, aber man brauche Lösungen. 

Dass es am Ende eine Diskussion um verfügbare Haushaltsmittel sei, ist Stein bewusst. Die Diskussion sei offen zu führen. „Jena stellt ja viel Geld für freiwillige Leistungen zur Verfügung. Wir müssen fragen: Was ist jetzt wirklich dringend für die Menschen? Und wir erfüllen damit auch Klimaziele“, so Stein. Mit der Förderungen von Dach- und Fassadenbegrünung habe die Stadt schon Erfahrung in einem ähnlichen Förderinstrumentarium gesammelt. 

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Info, CDU Jena // Bastian Stein
Fotografik, Frank Liebold // Jenafotografx