Frauen des FC Carl Zeiss Jena verlieren am Freitagabend ihr Heimspiel gegen Frankfurt deutlich mit 0:4 (0:3).
Zum Auftakt des 19. Spieltages der FLYERALARM Frauen-Bundesliga unterlag der FC Carl Zeiss Jena am Freitagabend unter Flutlicht vor insgesamt 85 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld Eintracht Frankfurt mit 0:4 (0:3).
Frühe Gegentore ebnen die Niederlage
Jenas Trainerin Anne Pochert musste erneut verletzungsbedingt umstellen: Lisa Gora ersetzte Annika Graser im zentralen Mittelfeld, die aufgrund einer Zerrung ausfiel. Trotzdem versuchten die Jenaerinnen gegen starke Frankfurterinnen dagegenzuhalten: Nach Vorarbeit von Gora scheiterte Gentiana Fetaj per Fallrückzieher an Nationaltorhüterin Merle Frohms (10.).
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Dennoch waren es vor allem die Gäste, die das Spiel gestalteten: Nachdem Nicole Anyomi den Ball noch knapp neben den Pfosten setzte (8.), waren zwei andere Adlerträgerinnen kurz darauf erfolgreicher: Sjoeke Nüsken hatte auf der rechten Außenbahn zu viel Freiraum, ihre Flanke fand Verena Hanshaw, die den Ball im rechten Toreck versenkte – 0:1 (13.). Kurz darauf folgte eine Kopie des ersten Treffers: Erneut flankte Nüsken von rechts, diesmal stand Lara Prašnikar goldrichtig – 0:2 (16.). Gegen Laura Freigangs Abschluss hatte Jena Glück (20.), anschließend wurde die FCC-Defensive wieder etwas sicherer und die Eintracht drosselte ihr Tempo, sodass klare Torchancen ausblieben. In der 39. Minute traf Barbara Dunst den Pfosten, ihre Vorlagengeberin Freigang markierte kurz vor der Halbzeit nach Vorarbeit von Prašnikar alleinstehend vor Torfrau Inga Schuldt das 0:3 (44.).
Weniger Tempo im zweiten Durchgang
Den Endstand zum 0:4 erzielte Dunst kurz nach Wiederanpfiff im Nachfassen, nachdem Freigang nur den Pfosten traf (53.). Die Gäste um ihren Trainer Niko Arnautis, der wie Jenas Keeperin Inga Schuldt am Freitag seinen Geburtstag feiern durfte, hatten in der Folge noch einige Gelegenheiten, agierten vor dem Jenaer Tor aber meist zu verspielt: Gegen Freigang und die eingewechselte Shekiera Martinez parierte Schuldt zweimal in Folge (75.).
Jena bemühte sich um eigene Angriffe, viele Versuche liefen hierbei über die wendige Samira Sahraoui auf Rechtsaußen, doch wirklich gefährlich wurde es selten, sodass SGE-Keeperin Frohms einen ruhigen Abend knapp über dem Gefrierpunkt erlebte. Nach einem Sololauf holte Sahraoui kurz vor Abpfiff einen Freistoß in gefährlicher Position heraus, der Abschluss von Verena Volkmer wurde jedoch zur Ecke geklärt (87.), sodass es am Ende beim 0:4 blieb.
„Eine Steigerung im Vergleich zu den letzten Wochen“
Trainerin Anne Pochert erklärte im Anschluss zum Spiel: „Ich denke, wir haben heute eine gute Teamleistung gesehen. Auf jeden Fall war es eine Steigerung zu den letzten Spielen und insbesondere zur 6:0-Niederlage im Hinspiel. Frankfurt hat extrem viel Qualität, die wir leider nicht auf den Platz bringen können, aber wir haben als Team versucht dagegenzuhalten, waren fleißig und haben gekämpft. Wir mussten uns heute nicht verstecken. Der Abstieg steht nun auch rechnerisch leider nahezu fest. Wir nutzen die spielfreien Wochen zur Regeneration und hoffen, dass einige der verletzten oder durch Corona eingeschränkten Spielerinnen zurückkommen. Dann wollen wir in den abschließenden drei Partien noch einmal alles geben und die letzten Eindrücke in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga genießen.“
Abstieg nahezu besiegelt
Eine Lizenz für die kommende FLYERALARM Frauen-Bundesliga-Saison hat der FC Carl Zeiss Jena nicht beantragt. Sollte die SGS Essen ihr Auswärtsspiel am Sonntag um 13 Uhr beim SC Sand gewinnen, stünde der FC Carl Zeiss Jena drei Spieltage vor Schluss auch tabellarisch als erster Absteiger fest. Mit dann elf Punkten Rückstand wäre der Sprung auf Rang zehn auch rechnerisch nicht mehr möglich. Bei einem Unentschieden in der Ortenau bestünde nur noch eine theoretische Chance bei dann neun Punkten Rückstand und einer deutlich schlechteren Tordifferenz (-63 zu -14).
Drei Jenaerinnen international unterwegs
An den kommenden zwei Wochenenden pausiert die FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Nach einer Abstellungsperiode für die Nationalmannschaften werden am Osterwochenende die Halbfinals im DFB-Pokal ausgetragen, bevor die Thüringerinnen am 20. Spieltag den FC Bayern München im Ernst-Abbe-Sportfeld empfangen. Gespielt wird ebenfalls an einem Freitagabend (22. April) um 19.15 Uhr, Magenta Sport überträgt live.
Vom FCC sind Donika Grajqevci, Gentiana Fetaj (beide Kosovo) und Winterneuzugang Hanna Sas (Belarus) unterwegs. In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland spielt der Kosovo in Gruppe F am 7. April in Sandefjord gegen Norwegen (18 Uhr) und am 12. April in Pristina gegen Belgien (18 Uhr). Belarus trifft am 7. April im serbischen Voždovac auf Island (18 Uhr) und am 12. April in Den Haag auf die Niederlande (20.45 Uhr, alle Anstoßzeiten Ortszeit).
Statistik zum Spiel
FLYERALARM Frauen-Bundesliga, 19. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena – Eintracht Frankfurt
Freitag, 1. April 2022, 19.15 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld Jena
FC Carl Zeiss Jena: Schuldt ( C ), Landmann, Walter, Sahraoui, Volkmer, Arnold, Gora (65. Sas), Schumacher (76. Grajqevci), Weiß, Fetaj (82. Mesch), Görlitz
Trainerin: Anne Pochert
Eintracht Frankfurt: Frohms, Santos de Oliveira (46. Feiersinger), Kleinherne, Prašnikar (65. Reuteler), Nüsken, Freigang ( C ), Mauron (65. Jóhannsdóttir), Hanshaw, Anyomi (46. Martinez), Dunst (70. Pawollek), Doorsoun-Khajeh
Trainer: Niko Arnautis
Tore: 0:1 Hanshaw (13.), 0:2 Prašnikar (16.), 0:3 Freigang (44.), 0:4 Dunst (53.)
Gelbe Karten: Weiß / –
Zuschauer: 85
Schiedsrichterin: Christine Weigelt (Leipzig)
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Info, FC Carl Zeiss Jena // Hannes Seifert
Fotografiken: FC Carl Zeiss Jena // Hannes Seifert