FF USV JENA vs 1. FFC Frankfurt

Ein großer Kampf im Ernst-Abbe-Sportfeld an diesem Sonntagnachmittag – so betitelten beide Trainer den 14. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen dem FF USV Jena und dem 1. FFC Frankfurt. Doch auch im dreiundzwanzigsten Vergleich hat es für die Thüringerinnen nicht zum ersten Sieg gereicht.

Sturm Victoria bestimmt den Spielverlauf

Im windigen Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld sahen die 281 Zuschauer zwei spannende Halbzeiten, jeweils mit Feldvorteilen für das Team, das Sturmtief Victoria in seinem Rücken hatte. Gleich nach zwei Minuten hatten die Gastgeberinnen die große Chance zur Führung, als FFC-Torhüterin Bryane Heaberlin im Strafraum einen Fehlpass auf Jenas Lisa Seiler spielte, diese konnte den Ball aus kurzer Distanz jedoch nicht verwerten. Doch nur fünf Minuten später konnte Jenas Nummer 17 endlich ihren Treffer erzielen: von der Mittellinie aus setzte Anna Weiß zum Sturmlauf an. Da ihr keine Gegenspielerin folgen konnte, kam sie frei zur Flanke, am langen Pfosten stand Seiler einschussbereit – das verdiente 1:0 für Jena (7.).

Die Mädels vom FF USV JENA verlieren mit 2:3 (2:1) ihr Heimspiel gegen den 1. FFC Frankfurt am Sonntagnachmittag im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld

Der Ausgleich folgt prompt, doch Jena zieht erneut davon

Die Freude der Jenaer Zuschauer hielt jedoch nicht lange, denn nur kurze Zeit später glichen die Hessinnen per Elfmeter aus. Torhüterin Inga Schuldt kam gegen die heraneilende Stürmerin zu spät und sah für ihr Foul die gelbe Karte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sjoeke Nüsken (12.).
Dass die Jenaerinnen kontern können, zeigten sie nur wenig später erneut. Im Zentrum fand man schließlich freistehend die tschechische Nationalspielerin Jitka Chlastáková , die Heaberlin überlisten konnte – 2:1 (16.).

Jena dominiert die erste Hälfte

Auch in der Folge war es die Heimelf, die das Spielgeschehen dominierte. Kapitänin Julia Arnold (28.) und Christin Meyer (33.) hatten die größten Gelegenheiten, um auf 3:1 zu erhöhen. Die Heck-Elf schaffte es in der ersten Halbzeit vorbildlich, die sich anbietenden Räume zu nutzen. Auch auf engem Raum konnte man sich mit dem Passspiel durch die Frankfurter Hälfte kombinieren, doch vor der Pause gelang kein weiterer Treffer – wie im Hinspiel führte man zum Seitenwechsel mit 2:1.

Zweite Hälfte geht an Frankfurt

In den zweiten 45 Minuten wollten die Gäste vom Main zeigen, dass sie es durchaus besser können, so Trainer Niko Arnautis auf der anschließenden Pressekonferenz. Keine drei Minuten waren gespielt, da musste Inga Schuldt gegen Stürmerin Shekiera Martinez entschärfen (48.).
Nach einer Reihe von Eckstößen schließlich der Ausgleich: der Ball von Laura Störzel wurde durch den Wind im Paradies in seiner Flugbahn stark beeinträchtigt, Inga Schuldt musste das Leder schließlich aus dem Netz fischen – 2:2 (60.).
Die Jenaerinnen hatten die Führung verspielt, ließen sich nun weiter in die eigene Hälfte drängen. Nicht nur der Wind bereitete den Jenaerinnen dabei Probleme, auch gegenüber einigen Entscheidungen des Unparteiischengespanns zeigte man sich kritisch. Viele Zweikämpfe prägten das Geschehen, da die gelben Karten nur für die Heimelf verteilt wurden, erhielt nach Nachfrage über diesen Umstand auch der Heimtrainer selbst die Verwarnung.
Der Ausgang der Partie wurde jedoch nicht durch Offizielle, sondern durch die Spielerinnen selbst entschieden. Das Passspiel der Jenaerinnen funktionierte im zweiten Durchgang nicht mehr so wie noch vor der Pause. Merza Julević per Freistoß (66.) sowie Karla Görlitz im Fünfmeterraum nach Flanke von Anna Weiß (73.) hatten die erneute Führung für Jena auf dem Fuß.
Doch das „Glück des Tüchtigen“, so wie es Christopher Heck beschrieb, war wieder einmal mit den Frankfurtern. Geraldine Reuteler schob zum 2:3 ein, nachdem sie von der Jenaer Abwehr nicht ausreichend angegriffen wurde (78.). „Sehr schön herausgespielt“, beschrieb es der Frankfurt-Trainer, „die Abwehr offen wie ein Scheunentor“ sein Jenaer Gegenüber.
Die Heck-Elf gab sich bis zum Abpfiff nicht auf, fand jedoch nicht mehr die passenden Ideen, um die FFC-Abwehr zu überlisten.

„Leider kein Glück gehabt“

Unzufrieden mit dem Ergebnis, aber einverstanden mit der eigenen Leistung zeigte sich Christoper Heck nach Abpfiff: „Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und gezeigt, dass wir unbedingt Punkte im Paradies behalten wollen.“ Auch Niko Arnautis war von der Leistung der Blau-Weißen überrascht: „Sie sind sehr gut aufgetreten und haben uns richtig vor Probleme gestellt. Mit dieser Leistung werden sie beim 1. FC Köln punkten.“

Nächste Woche zum Abstiegsgipfel nach Köln

Eines der sogenannten Sechs-Punkte-Spiele steht am kommenden Sonntag (23. Februar) für den FF USV Jena an. Dann trifft man auf den 1. FC Köln, einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Der Anstoß im Franz-Kremer-Stadion erfolgt um 14 Uhr. Im Hinspiel in Jena trennten sich beide Teams mit 2:2. Das Ziel am Rhein ist klar für Jenas Trainer: „Wir wollen gewinnen!“

Statistik zum Spiel

FF USV Jena: Schuldt, Julević, Sedláčková, Arnold, Seiler, Graser, Meyer, Chlastáková, Weiß, Tellenbröker, Görlitz (83. Karn)
1. FFC Frankfurt: Heaberlin, Nüsken, Kleinherne, Reuteler (90+1. Gidion), Mauron (90+1. Panfil), Hechler, Aschauer, Störzel, Dunst, Martinez (67. Freigang), Pawollek
Tore: 1:0 Seiler (7.), 1:1 Nüsken (12., Foulelfmeter), 2:1 Chlastáková (16.), 2:2 Schuldt (60., Eigentor), 2:3 Reuteler (78.)
Gelbe Karten: Schuldt, Chlastákova, Görlitz, Heck (Trainer) / –
Zuschauer: 281
Schiedsrichter: Sina Diekmann (Essen)

Info, FF USV JENA

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